Presseschau vom 11.08.2017

Wir begrüßen Sie recht herzlich zu einer neuen Ausgabe der Presseschau. Diesmal mit zwei lesenswerten Beiträgen zum Status der Energiewende, einem Artikel über die nun erteilte Genehmigung zum erneuten Hochfahren des Kernkraftwerks Brokdorf und einem Interview mit Dr. Habeck zum Thema Endlagersuche:

Das im Februar wegen rostiger Brennstäbe vom Netz genommene Kernkraftwerk Brokdorf darf wieder hochgefahren werden. Die Atomaufsicht des Landes Schleswig-Holstein hat die Zustimmung dazu erteilt. Allerdings gelten Beschränkungen. So wird die Leistung des AKW zunächst auf 88 Prozent reduziert. Später darf sie maximal 95 Prozent erreichen. Voraussetzung dafür ist, dass die mittlere Kühlmitteltemperatur abgesenkt wird. Die Lübecker Nachrichten schreiben dazu:

LN ONLINE

Mit der dpa sprach der schleswig-holsteinische Energieminister Dr. Robert Habeck über die Endlagersuche für radioaktiven Abfall aus Kernkraftwerken. Habeck fordert u.a. die Solidarität aller Bundesländer bei der Suche, es dürfe sich „niemand wegducken“. Ein positives Beispiel für die Bereitschaft, Verantwortung zu tragen, sieht der Minister in der Zustimmung der Gemeinde Wiershop bei Geesthacht, auf ihrem Gemeindegebiet Erdaushub aus dem KKW Krümmel aufzunehmen. Das Interview findet sich in der SHZ:

SHZ

RWE hat laut des Branchendienstes Energate Messenger eine eigene Gesellschaft für den Rückbau seiner Kernkraftwerke gegründet (Bezahlinhalt). Die RWE Nuclear GmbH solle 2018 die Arbeit aufnehmen. RWE vollziehe die Auslagerung des Atomrückbaus auch, weil sich dieser stark von der Erzeugung unterscheide. An der Haftung- beziehungsweise Nachhaftungssituation für die Atommüllentsorgung ändere die Neugründung nichts, betonte der Konzern. Dafür hafte weiterhin die RWE AG:

ENERGATE MESSENGER

Das Handelsblatt berichtet über die Bilanzpressekonferenz des Energieversorgers Eon und nimmt dies zum Anlass, die größten deutschen und internationalen Energieversorger aufzulisten und kurz zu erläutern:

HANDELSBLATT

Eine Zwischenbilanz der Energiewende zieht SPIEGEL ONLINE und erläutert detailliert den Strommix in Deutschland nach Gewinnungsarten. Das Fazit des Artikels ist durchwachsen: zwar sei es gelungen, die Versorgung mit erneuerbaren Energien deutlich zu forcieren, allerdings hätte dies weit weniger Auswirkungen auf die Klimabilanz, da die erneuerbaren Energien im wesentlichen Strom aus Kernkraftwerken ersetzten, während die Erzeugung insbesondere durch besonders klimaschädliche Braunkohle nur geringfügig zurückgegangen sei:

SPIEGEL ONLINE

Auch das ZDF beschäftigt sich mit der Energiewende. Der Beitrag auf heute.de beschäftigt sich insbesondere mit dem Strukturwandel, den der Wechsel von zentralen Erzeugungsanlagen hin zu dezentralen Einheiten mit sich bringen werde. Verlinkt ist eine 40-minütige Filmdokumentation, in der zur Frage, ob die Energiewende realistisch zu schaffen sei, zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft zu Wort kommen:

HEUTE.DE