Presseschau vom 07.04.2017

Wir begrüßen Sie herzlich zu einer neuen Ausgabe der Presseschau, dieses Mal mit einem Mix aus Themen wie Rückbau oder der Endlagersuche – doch auch lokale und nationale Meldungen sind vertreten:

Im Kernkraftwerk Krümmel ist bei einer wiederkehrenden Prüfung ein Riss in einer Kühlwasserleitung eines Notstromaggregats festgestellt worden. Da statt der für eine Notstromversorgung des Werkes erforderlichen zwei Notstromdiesel aber vier Aggregate verfügbar seien, sei die Versorgung aller Systeme durchgehend gewährleistet. Der Schaden sei bereits behoben, so die SHZ:

SHZ

Der Branchendienst IWR berichtet über den geplanten Abriss des Forschungsreaktors des Helmholtz-Zentrums für Material- und Küstenforschung in Geesthacht in unmittelbarer Nachbarschaft des KKW Krümmel. Der vollständige Rückbau sei bis zum Jahr 2024 geplant, die Öffentlichkeit werde im Rahmen des Verfahrens involviert. Zuletzt hat dazu im März ein Erörterungstermin stattgefunden, an dem einige Einwendungen erhoben und in das Genehmigungsverfahren integriert wurden:

IWR

Gegen eine Verlängerung der Laufzeit des KKW Brokdorf hat sich der schleswig-holsteinische Landtag ausgesprochen. Das Parlament forderte die Regierung auf, sich auf Bundesebene gegen eine Übertragung von Reststrommengen anderer KKW nach Brokdorf einzusetzen. Kritiker des Beschlusses vermuten Wahlkampftaktik hinter der Initiative. Brokdorf ist aktuell nach dem Fund auffälliger Oxidschichten nicht am Netz. Die WELT berichtet:

WELT

Offiziell begonnen hat der Rückbau des KKW Isar 1 in Essenbach bei Landshut. Zunächst sollen erste Arbeiten an der Hochdruckturbine durchgeführt werden. Der BR widmet dem Thema einen ausführlichen Beitrag mit Bild- und Videomaterial:

BR

Nach der Erteilung der Genehmigung durch das hessische Umweltministerium kann das dortige Kernkraftwerk Biblis nun stillgelegt und demontiert werden. Das zugrunde liegende Konzept des Betreibers RWE sieht einen Zeitraum von 15 Jahren bis zum endgültigen Abschluss der Arbeiten vor, so der Deutschlandfunk:

DEUTSCHLANDFUNK

Aus Grundremmingen berichtet die Augsburger Alllgemeine in einem ausführlichen Beitrag zum Rückbau des dortigen Kernkraftwerks. Ein erläutertes Schaubild verdeutlicht das konkrete Verfahren, ein link verweist auf weitere Artikel in einer Serie von Beiträgen zum Rückbau des bayerischen Werks:

AUGSBURGER ALLGEMEINE

Weit fortgeschritten ist der bereits seit 2004 laufende Abriss des KKW Mülheim-Kärlich. Wie der Trierische Vollksfreund berichtet, wird jetzt der Rückbau auch von außen sichtbar werden. Vermutlich im Juni werde ein prägnanter Kühlturm abgerissen, der mit einer Höhe von 162 Metern weithin sichtbar ist:

VOLKSFREUND

In Zusammenhang mit dem vor der Ratifizierung durch den Bundesrat stehenden Endlagergesetz meldet die Süddeutsche Zeitung einen „Fluchtversuch“ des Bundeslands Sachsen, das kurzfristig beantragte, auf der Suche nach Lagerstätten die Anforderungen an (in Sachsen verbreitete) Lagerorte in Granit zu erhöhen. Führende Politiker, darunter auch der schleswig-holsteinische Umweltminister Dr. Robert Habeck, reagierten mit Unverständnis, der Antrag wurde im Umweltausschuss des Bundesrats zurückgewiesen:

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

Am 31.03. hat der Bundesrat das Endlagergesetz angenommen, das damit die letzte parlamentarische Hürde genommen hat. Die Endlagersuche, so die FAZ, könne nun nach Maßgabe dieses Gesetzes beginnen:

FAZ

Gute Nachrichten für den Energiestandort Brunsbüttel. Laut Kieler Nachrichten soll das neue deutsche Flüssiggasterminal (LNG) auf dem Gelände von Brunsbüttel Ports entstehen. Der Betreiber, der niederländische Konzern Gasunie habe eine entsprechende Vorentscheidung getroffen. Das Investitionsvolumen betrage rund 400 Mio. Euro:

KN ONLINE