Energiemanagement im Kraftwerk Krümmel

Seit Jahren steht das Thema Energieeinsparung in allen Verbrauchsbereichen auf der Tagesordnung – auch im Kernkraftwerk Krümmel (KKK). Da die Anlage selbst keine Energie mehr erzeugt, ist die Optimierung des eigenen Verbrauchs und das Ergreifen von Effizienzmaßnahmen von besonderer Bedeutung. Durch den Ukraine-Krieg und den Anstieg der Energiepreise ist das Bestreben, weitere Einsparerfolge zu erzielen, noch gewachsen. Dabei geht es nicht nur um Kostensenkungen, sondern auch um Klima- und Umweltschutz.

In den vergangenen Jahren sind durch die systematische Erfassung und Bewertung der Energieverteilung und der Verbräuche deutliche Erfolge erzielt worden. Der Stromverbrauch konnte zwischen 2011 und 2022 um 70 Prozent von rund 70 Gigawattstunden (GWh) auf gut 20 GWh verringert werden. Noch deutlicher ging im gleichen Zeitraum der Energieeinsatz zum Heizen zurück. Lag er 2011 noch bei fast 47 GWh, so war er 2022 mit gut sechs GWh um 87 Prozent niedriger. Den Spitzenplatz bei der Einsparung nimmt das Kühlwasser ein. Seine Nutzung ging von 206 Millionen Kubikmeter (Mio. m3) im Jahr 2011 auf nur noch 0,7 Mio. m3 im vergangenen Jahr zurück, also um fast 100 Prozent.

„Für das laufende Jahr haben wir uns weitere Einsparziele gesetzt“, erläutert Torsten Amboß, Energiebeauftragter des KKK, und stellt fest, dass es ohne die Mitwirkung aller Kolleginnen und Kollegen nicht geht. „Alle Kolleginnen und Kollegen sind gefordert, in ihrer täglichen Arbeit ihren Beitrag zum sparsamen und verantwortungsvollen Umgang mit der wertvollen Ressource Energie zu leisten und ihre Ideen für Einsparmöglichkeiten mit allen zu teilen. Wir wollen dazu beitragen, den Ressourcenverbrauch und dadurch auch Umweltbelastungen zu verringern.“

Durch Schulungen und Weiterbildungsprogramme soll ein Bewusstsein für Ressourceneffizienz im Kraftwerk und energieeffizientes Verhalten gefördert werden. Das bestehende Energiemanagementsystem wurde im Hinblick auf Organisation, Prozesse und interne Anweisungen verbessert. Sowohl bei der Strom- als auch bei der Wärmeversorgung wurden Maßnahmen für weitere Einsparungen entwickelt. Dazu gehören bei der Wärme das Erstellen einer Wärmebilanz, die Betriebsoptimierung der Wärmeerzeuger und -verbraucher und die Optimierung der Lüftungsanlagen. Beim Strom sollen u.a. alle Verbraucher erfasst, die Beleuchtung und die elektrischen Heizungen optimiert und alle nicht benötigten Verbraucher abgeschaltet werden.

Torsten Amboß ist zuversichtlich: „Durch Betrachtung des Themas Energieverbrauch bei allen Begehungen und in allen Prozessen werden wir weitere Einsparungen erreichen. In unserer internen Kommunikation werden wir diesem Thema verstärkt Aufmerksamkeit widmen und unsere Kolleginnen und Kollegen weiter für dieses Thema sensibilisieren. Wir müssen uns alle für die Verringerung des Energieverbrauchs zuständig fühlen.“

Blockheizkraftwerk am Kernkraftwerk Krümmel

Über die Fernwärmeleitung wird das Kraftwerk mit Energie für Heizung und Warmwasser versorgt.