Presseschau vom 29.03.2023

Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe der Presseschau. Hauptthema in den Medien ist weiterhin die Abschaltung der drei verbleibenden deutschen Kernkraftwerke sowie der Rückbau von Kernkraftwerken im Allgemeinen. Des Weiteren finden Sie in der aktuellen Ausgabe eine Expertendiskussion zum Umgang mit Störfällen in Kernkraftwerken sowie internationale Nachrichten. Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre:

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Anlässlich der Abschaltung der drei verbleibenden deutschen Kernkraftwerke am 15. April blickt die Schwäbische Zeitung auf die vergangenen Jahrzehnte Kernkraftgeschichte zurück und beantwortet die wichtigsten Fragen rund um Ausmaß, Energieproduktion, Rückbau und Nachnutzung der KKW-Gelände:

SCHWÄBISCHE ZEITUNG

Obgleich die drei verbleibenden deutschen Kernkraftwerke in gerade einmal 17 Tagen vom Netz gehen werden, spielt die Kernenergie-Branche für Deutschland weiterhin eine nicht unbeträchtliche Rolle. So werden beispielsweise weiterhin Bauteile und Steuertechnik für ausländische Kernkraftwerke in Deutschland hergestellt und auch deutsches Expertenwissen ist nach wie vor gefragt. Dazu kommt, dass auch der langjährige Rückbau der bereits abgeschalteten bzw. abzuschaltenden Kernkraftwerke den Betreibern obliegt:

MORGENPOST

Während Teile der Politik weiterhin darüber diskutieren, ob eine Verzögerung des endgültigen Ausstiegs aus der Kernkraft nicht doch sinnvoll wäre, spricht die Lage in den drei verbleibenden deutschen KKW eine andere Sprache. Keines der drei Kraftwerke erzielt mehr die Höchstleistung und Stilllegung und Rückbau seien laut Betreibern bereits gut vorbereitet. Ein Weiterbetrieb sei also mit extremem Aufwand und Kosten verbunden und könne kurzfristig, aufgrund der langen Lieferzeiten von Brennelementen, überhaupt nicht umgesetzt werden:

TAZ

Aktuell liegt für 22 deutsche Reaktoren eine Abrissgenehmigung vor. Das KKW Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern ist eines von ihnen. Der Abbau wurde bereits 1995 begonnen und wird aller Voraussicht nach erst in einigen Jahrzehnten komplett abgeschlossen sein. Auf dem Weg dahin wurden bereits alle hochradioaktiven Abfälle im ebenfalls dort angesiedelten Zwischenlager untergebracht, das auch den Müll aus dem KKW Rheinsberg enthält. In Lubmin ist außerdem ein weiteres Zwischenlager geplant. Mehr zu dem sich im Rückbau befindenden KKW sowie dem Rückbau von Kernkraftwerken im Allgemeinen lesen Sie hier:

MORGENPOST

Aktuelle Stimmen:

Anlässlich des zwölften Jahrestags im japanischen KKW Fukushima tauschten sich am 15. März Experten aus den Bereichen Kernkraft und Strahlenschutz im Rahmen eines öffentlichen Fachgesprächs aus. Dabei wurde unter anderem dazu aufgerufen, zwischen der heutigen Situation rund um das KKW Saporischschja und den Unglücksfällen in Tschernobyl und Fukushima klar zu differenzieren. Außerdem ging es um die generell mit Kernkraft verbundenen Risiken, das richtige Verhalten im Falle eines GAUs und die Frage danach, ob der deutsche Ausstieg aus der Kernkraft die richtige Entscheidung war:

BUNDESTAG

Internationaler Blick:

Ukraine: Rafael Grossi, Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), plant, das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja erneut zu besuchen. Das KKW war bereits zu Beginn des Angriffskrieges von russischen Truppen eingenommen und besetzt worden. Die IAEA ist seit September 2022 mit Fachleuten vor Ort präsent. Um die nukleare Sicherheit dauerhaft zu gewährleisten, hatte Grossi die Einrichtung einer Sicherheitszone rund um das KKW vorgeschlagen:

STERN

SLOWENIEN: Im slowenischen KKW Krško wurde vergangene Woche ein neues Trockenlager für abgebrannte Brennelemente in Betrieb genommen. Bislang werden die 1432 abgebrannten Brennelemente im Nasslager des KKW aufbewahrt, bis Herbst sollen 592 davon in das neue Lager überführt werden. Die Maßnahme, die der nuklearen Sicherheit dient, ist Teil der auf zehn Jahre ausgelegten Sicherheitsnachrüstung des Kraftwerks. Nach einer mindestens fünfjährigen Aufbewahrung der Brennelemente im Nasslager können sie im Trockenlager bis zu 100 Jahre gelagert werden:

ORF