Presseschau vom 27.09.2023

Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe der Presseschau. In der heutigen Ausgabe geht es um den Anstieg des Stromimports in Deutschland seit dem Ausstieg aus der Kernenergie, den „Dual Fluid Reactor“, einen neuartigen Kernreaktor entwickelt von zwei deutschen Physikern, und deren Plan einen Demonstrationsreaktor in Ruanda zu bauen und der Bürgermeister der ukrainischen Stadt Enerhodar äußert sich besorgt über das Kernkraftwerk Saporischschja. Die polnische Regierung plant den Bau von 79 SMRs bis 2038 und weitere internationale Nachrichten erwarten Sie aus Tschechien und den USA. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.

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Bei einer Führung über das Gelände des Kernkraftwerk Krümmel am vergangenen Sonntag im Rahmen der Tage der Industriekultur konnten Besucher mehr über die Historie des KKK und den Rückbau erfahren. Karsten Wulff erzählte den Interessierten neben Anekdoten, weshalb er in diesem Jahr nicht mehr mit einer Rückbaugenehmigung rechnet und welche Ideen es bereits für die Nachnutzung des Geländes gibt:

Lauenburgische Landeszeitung (Bezahlinhalt)

Seit Abschaltung der letzten Kernkraftwerke in Deutschland steigt der Stromimport hierzulande an. Ein Drittel des importierten Stroms stamme aus Kernenergie, hauptsächlich aus Frankreich. Die Sorge vor Abhängigkeit sei aber unbegründet, denn Deutschland habe auch vor dem Kernenergie-Aus Strom importiert. Außerdem sei Im- und Export von Energie bedingt durch die Preise am Energiemarkt und damit vor allem eine wirtschaftliche Entscheidung. Nichtsdestotrotz sind die Forderungen nach dem Wiedereinstieg in die Kernenergie noch nicht verstummt:

Frankfurter Rundschau

Deutsche Physiker haben in Berlin ein theoretisches Konzept eines neuartigen Kernreaktors entwickelt. Dem sogenannte „Dual Fluid Reactor“ lieget der Kernbrennstoff nicht in Form fester Brennstäbe, sondern in Form zweier Flüssigkeiten vor, die für eine Selbstregulierung des Reaktors sorgen und damit mehr Sicherheit bieten sollen als herkömmliche Kernreaktoren. Mehr über die Funktionsweise der Technologie und den Plan einen Demonstrationsreaktor in zwei bis drei Jahren in Ruanda in Betrieb zu nehmen, lesen Sie hier:

Welt (Bezahlinhalt)

Aktuelle Stimmen:

Das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja ist von russischen Soldaten besetzt. Jetzt warnt Dmytro Orlow, Bürgermeister von Enerhodar, in der das Kraftwerk steht, vor einem steigenden Unfallrisiko der Anlage. Seit September habe es sechs Zwischenfälle mit unterbrochener Stromversorgung gegeben. Nachdem drohenden Kühlwassermangel aufgrund eines zerstörten Staudamms haben die russischen Besetzer laut der IAEA die Versorgung mit Kühlwasser wieder sichergestellt:

FAZ

Internationale Nachrichten:

Polen: Neben dem Bau von herkömmlichen Kernkraftwerken plant das Nachbarland 2026 mit dem Bau von Small Modular Reactors, kleinen Kernkraftwerken, die in Industrien und nicht an den Standorten gefertigt werden, zu beginnen und 79 dieser SMRs bis 2038 zu bauen. So möchte die polnische Regierung den Ausbau der Kernenergie beschleunigen, um den steigenden CO2-Preisen aus dem Weg zu gehen und saubere Energie ohne Abhängigkeit von Wind und Sonne zu ermöglichen. Der Zeitplan ist eng und die Finanzierung noch nicht geklärt:

Handelsblatt (Bezahlinhalt)

Tschechien: Das Kernkraftwerk Temelin wird künftig nicht mehr einmal jährlich, sondern alle 18 Monate für den Wechsel der Brennelemente und Unterhaltungsarbeiten heruntergefahren. Grund dafür ist die Verwendung verlangsamter Brennelemente. Das Kraftwerk, dass sich nur unweit der deutschen und österreichischen Grenze befindet, besteht sowohl amerikanischer als auch russischer Technik und gilt daher als störanfällig:

Tagesspiegel

USA: Der Import russischen Urans in die USA habe trotz Sanktionen einen neuen Höchststand seit 2005 erreicht. Der New York Times zufolge kommen etwa ein Drittel des in die USA importierten Urans aus Russland. Warum die USA damit auch indirekt den russischen Militärappart unterstützt, lesen Sie in diesem Artikel:

Merkur