Herzlich Willkommen zur Presseschau vom 22.01.2016. Diese Ausgabe bietet ein breites Spektrum an Nachrichten aus ganz Deutschland zu den Themen Rückbau, Zwischenlagerproblematik und Zukunft der Kernkraft.
Mit einer neuen Reihe von Informationsveranstaltungen mit dem Titel „Energiewende konkret“ will der Betreiber Vattenfall in Zukunft regelmäßig in einem offenen Forum über die Planung und den Fortschritt des Rückbaus des KKW Krümmel unterrichten und zum Dialog einladen. Die erste Veranstaltung ist für den 28.01.2016 geplant, die Lüneburger Landeszeitung berichtet ausführlich bereits jetzt:
Auch die Kreiszeitung Wochenblatt erwähnt die Veranstaltung:
Andernorts wird der Rückbau der Kernkraftwerke ebenfalls kommunikativ begleitet: Der Betreiber EnBW informiert über Prozess und Stand des Rückbaus der Kernkraftanlagen in Neckarwestheim mit einer gesonderten Broschüre, wie die Bietigheimer Zeitung dokumentiert. Auch dort wird es im übrigen entsprechende Informationsveranstaltungen geben:
• SWP
Nicht öffentlich ist der geplante Einwendungstermin zum Rückbau des KKW Unterweser. Dort rechnet man angesichts zahlreicher Einwendungen mit einer mehrtägigen Veranstaltung, wie die NWZ weiß:
Aus dem britischen Sellafield sollen acht Castoren aus der dortigen Wiederaufbereitungsanlage in das am Standort Brokdorf gelegene Zwischenlager Brokdorf gebracht werden. Minister Dr. Habeck hat das Verfahren dazu nun in einem Schreiben an den Präsidenten des schleswig-holsteinischen Landtags erläutert. Laut taz werden nun hitzige Debatten darüber erwartet, ob Brokdorf damit ein de facto Endlager würde:
• TAZ
Auch die SHZ beschäftigt sich mit dem Thema und rekapituliert die ursprünglichen Überlegungen, die Castoren am Standort des KKW Brunsbüttel zu lagern:
• SHZ
Die seit August 2014 geschlossene Mülldeponie in Wittorferfeld ist ein möglicher Ort zur Lagerung von nicht-radioaktivem Abfall, der beim Abriss der Kernkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel voraussichtlich ab dem Jahr 2020 anfällt. Das bestätigte Nicola Kabel, Sprecherin des Kieler Umwelt- und Energiewende-Ministeriums, auf Nachfrage des Holsteinischen Couriers. Die Stadtwerke als Betreiber der Deponie wollten den Müll aber „auf keinen Fall haben“, so das Blatt:
• SHZ
Während die deutschen Kernkraftwerke, darunter auch Brunsbüttel und Krümmel, in den letzten Jahren überwiegend stillgelegt wurden, sind zum Teil recht alte Anlagen z.B. in Belgien noch in Betrieb. Darunter befinden sich auch die Werke in Tihange, die wegen einiger Störfälle immer wieder in die Presse gelangten. Die FAZ beschäftigt sich nun mit den Maßnahmen der grenznahen Stadt Aachen in diesem Zusammenhang:
• FAZ
Die „Kommission zur Überprüfung der Finanzierung des Kernenergieausstiegs (KFK)“ soll im Auftrag der Bundesregierung effiziente Wege für den Rückbau von Kernkraftwerken erarbeiten. Vorsitzende sind der ehemalige Ministerpräsident von Brandenburg, Matthias Platzeck (SPD), Hamburgs früherer Erster Bürgermeister Ole von Beust (CDU) und Ex-Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne). Die Kommissionsmitglieder informierten sich in Obrigheim über den Stand des Rückbaus, auch zahlreiche Umweltschützer waren vor Ort. Der SWR berichtet:
• SWR
Die langfristige Absicherung der Kosten des Rückbaus der deutschen Kernkraftwerke bleibt ein Dauerthema in vielen Publikationen. Einen historischen Gedanken bringt der Chef des Energieversorgers E.on, Johannes Teyssen, in der Kolumne „Menschen und Märkte“ der WELT ins Spiel: Er erinnert daran, das die KKWs Krümmel, Brokdorf und Brunsbüttel ursprünglich ja von dem öffentlichen Unternehmen HEW (Hamburger Electrizitäts-Werke) gebaut und betrieben worden seien. Damit müsse auch der Staat zumindest mit in der Rückbaupflicht stehen:
• DIE WELT
In einem Kommentar beschäftigt sich der SWR mit dem weltweiten Trend zum Bau von neuen Kernkraftwerken – gegenläufig zur Entwicklung z.B. in Deutschland und der Schweiz. Neben Sicherheitsaspekten sorgt sich die Autorin insbesondere um den Verlust der deutschen Kernkraft-Kompetenz:
• SWR
Konkret steht nahe zur deutschen Grenze ein Neubau eines KKW im Nachbarland Polen an. Aus dem angrenzenden Mecklenburg-Vorpommern regen sich Gegenstimmen auch aus der Politik, wie der NDR berichtet:
• NDR
Im Bereich Rückbau ist deutsche Kompetenz allerdings international gefragt. Eine deutsche Firma habe jetzt die Planung für den Rückbau des Reaktors des japanischen Kernkraftwerks Fukushima übernommen, weiß die Passauer Neue Presse:
• PNP