Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe der Presseschau. Zentrales Thema in den deutschen Medien ist nach wie vor der Rückbau. Außerdem finden Sie Informationen zur Kompensation der durch den Ausstieg ausbleibenden Stromproduktion sowie internationale Nachrichten. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre:
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Nach dem deutschen Ausstieg aus der Kernkraft haben Stromimporte für die Bundesrepublik weiter an Bedeutung dazugewonnen. Die Bundesnetzagentur wehrt sich nun gegen die Vorwürfe, die Importe bestünden hauptsächlich aus Kern- und Kohlestrom. Aktuell sei es oft günstiger, Strom zu importieren und die Quellen, die die niedrigsten Preise bieten, seien meistens Erneuerbare. Im Mai hat Deutschland gute 3,5 Terrawattstunden Strom aus dem Ausland importiert, 52 Prozent davon aus erneuerbaren Energiequellen, 23 Prozent aus Kernkraft und sieben Prozent aus Kohle:
Im Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle Grafenrheinfeld sind laut Betreiber Preussen-Elektra erneut Abfälle aus dem KKW Würgassen in Nordrhein-Westfalen angekommen. Das Zwischenlager ist eines von zweien vor Ort, das andere, dessen vorgesehene Betriebsdauer 2046 endet, dient zur Lagerung hochradioaktiver Abfälle. Der aktuelle Plan ist es, die neu angekommenen Abfälle maximal zehn Jahre in Grafenrheinfeld zu lagern und dann in den Schacht Konrad zu verlegen. Bei den Abfällen handelt es sich um schwachradioaktives Material:
Nach dem deutschen Ausstieg aus der Kernkraft am 15. April wendet sie die Aufmerksamkeit nun voll und ganz dem Rückbau zu. Die Verantwortlichkeiten liegen hier bei unterschiedlichen Akteuren. Für den Rückbau selbst sind in den meisten Fällen die Betreiber verantwortlich, die Lagerung der dabei entstehenden Abfälle liegt jedoch beim Bund. Die Betreiberkonzerne haben sich an der Finanzierung allerdings ebenfalls beteiligt – die angelegten Mittel im Fonds werden sich bis 2100 schätzungsweise auf 170 Milliarden Euro belaufen. Genaueres zur Finanzierung und zum Rückbau des Kernkraftwerks Lubmin-Greifswald lesen Sie hier:
• MDR
Das KKW Neckarwestheim war eines der drei letzten deutschen Kernkraftwerke, das vom Netz ging. Nun hat auch hier der Rückbau begonnen. Am Reaktorgebäude, in dem auch die Brennstäbe lagern, hat sich noch nicht viel verändert, im Maschinenhaus wurden die Arbeiten jedoch bereits eingestellt und mit der Demontierung begonnen. Wie lange der Rückbau dauern wird, was er kostet und warum eine Wiederinbetriebnahme ausgeschlossen wird, erfahren Sie hier:
• ZDF
Internationale News:
Frankreich: Seit der vorletzten Woche befindet sich der französische Stromkonzern Électricité de France (EDF) wieder komplett in Staatsbesitz. Die Verstaatlichung bedeutet auch, dass die französische Regierung nun eine weitere Chance hat, ihre formulierten energiepolitischen Ziele umzusetzen. Neben der Sicherung der Stromversorgung, bezahlbaren Strompreisen und einem Ausbau der erneuerbaren Energien zählt dazu auch die Investition in neue Kernkraftwerke. Durch die Verstaatlichung soll der Bau neuer Reaktoren beschleunigt werden. Während die Energiegewinnung aus Kernkraft in Frankreich zwar immer weniger umstritten war als hierzulande, ist auch in Frankreich die Stromproduktion durch Kernkraftwerke in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Grund dafür ist, dass viele der französischen Kernkraftwerke mittlerweile sehr alt und damit störanfällig sind. Die neuen Reaktoren sollen das auffangen. Den Plänen der Regierung wird jedoch auch mit Kritik begegnet: Die Finanzierung passiere zu großen Teilen auf Kosten bedürftiger Privatpersonen und die Vergangenheit zeige, dass eine Beschleunigung der Bauverfahren auch mit günstigen rechtlichen Rahmenbedingungen nur begrenzt machbar sei:
Ukraine: Das Kernkraftwerk Saporischschja verfügt nach Angaben des ukrainischen Umweltministers trotz der Zerstörung des Kachowka-Staudamms nach wie vor über ausreichend Kühlwasser. Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation, Rafael Grossi, zeigt sich dennoch besorgt. Der Pegel des Kachowkaer Stausees sinke weiterhin an einigen Stellen, was die Funktionsfähigkeit der Wasserpumpen bedrohe:
Frankreich: Der Block 4 des französischen Kernkraftwerks Cattenom befindet sich wieder am Netz. Der Reaktorblock war die Woche davor wegen des Defekts abgeschaltet worden. Eine Gefahr für die Sicherheit der Anlage oder des Personals habe zu keinem Zeitpunkt bestanden, so Betreiber Électricité de France:
• SR