Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe der Presseschau. Medial thematisiert wird diese Woche der Aufruf Habecks, abermals die EU-Importe von russischem Uran und Brennelementen zu hinterfragen. Außerdem finden Sie Informationen zu den Plänen Tschechiens in Temelín zwei neue Reaktoren zu errichten sowie weitere internationale Nachrichten.
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Als Reaktion auf die Pläne Tschechiens, auch in Grenznähe zu Deutschland zwei neue Reaktoren zu errichten, werden in Bayern vermehrt kritische Stimmen laut. Im Mittelpunkt der Kritik steht die Besorgnis, dass die Sicherheitsstandards beim Bau und Betrieb mangelhaft ausfallen könnten. Bereits in der Vergangenheit war es im Kernkraftwerk Temelín, bei dem nun auch zwei der neuen Reaktoren entstehen sollen, zu Pannen gekommen. Der erste der beiden neuen Reaktoren in Temelín soll bis 2036 ans Netz gebracht werden. Bis 2050 sollen dann insgesamt noch drei weitere dazukommen:
• BR
Nach dem Tod Alexej Nawalnys hat Bundeswirtschaftsminister Habeck abermals die Diskussion um ein EU-Einfuhrverbot für Uran und Brennelementen aus Russland angestoßen. Während Deutschland russische Energielieferungen bereits eingestellt hat, bezieht Frankreich beispielsweise nach wie vor den Großteil des für seine Kernkraftwerke benötigten Urans über das russische Unternehmen Rosatom, sowie aus Russland und weiteren GUS-Staaten. Die östlichen EU-Staaten, die über Kernkraftwerke sowjetischer Bauart verfügen, sind ebenfalls auf Brennelemente aus russischer Produktion angewiesen:
• N-TV
Internationale Nachrichten:
Schweiz: Nachdem 2017 ursprünglich der Beschluss zum Ausstieg der Schweiz aus der Kernkraft gefallen war, gibt es nun wieder vermehrt Stimmen zugunsten des Baus neuer Kernkraftwerke. Unter anderem reichte ein Komitee am 16.02. die Initiative „Stopp Blackout“ ein, die verlangt, die schweizerische Stromversorgung jederzeit mit jeglichen umwelt- und klimaschonenden Arten der Stromerzeugung sicherzustellen. Kritik an der Initiative gibt es jedoch nicht nur von Kernkraftgegnern. So ließ der Verband der Schweizerischen Elektrizitätsunternehmen (VSE) beispielsweise verlauten, dass die Initiative zum falschen Zeitpunkt vorgebracht worden sei. Man müsse sich auf den Ausbau erneuerbarer Energien konzentrieren, die Initiative schaffe dabei nur Verzögerungen. Zudem steht auch der Aufbau der Initiative unter Kritik. Sie sei zu offen formuliert und weise Konstruktionsfehler auf, so das Nuklearforum:
• NZZ
Ukraine: Die Kampfhandlungen rund um das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja sind nach Informationen der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) zurückgegangen. Das Kraftwerk ist seit März 2022 von russischen Truppen besetzt und seitdem stark umkämpft. Die sechs Reaktoren des Kraftwerks sind zwar abgeschaltet, sie benötigen allerdings nach wie vor Strom. In den vergangenen zwei Jahren war es aufgrund der Kämpfe mehrfach zu Stromausfällen gekommen, die IAEA zeigte sich besorgt:
Frankreich: Nach der 2021 genehmigten Laufzeitverlängerung wurde nun Block 4 des französischen Kernkraftwerks Cattenom abgeschaltet, um während der kommenden sechs Monate überprüft zu werden. Unter anderem soll ein Drittel der Brennstäbe ausgetauscht und das Reaktorgebäude, die -behälter und der Primärkreislauf auf ihre Dichtigkeit und Bruchfestigkeit überprüft werden. Die Laufzeitverlängerung wird die voraussichtliche Gesamtlaufzeit des Kernkraftwerks von 40 auf 50 Jahre verlängern:
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