Willkommen zur aktuellen Presseschau. Die Diskussion zu Zwischenlagern und die Suche nach einem bundesweiten Endlager beherrschen die Pressestimmen in dieser Woche, weitere Entwicklungen zum Rückbau von Kernkraftwerken in Deutschland runden unser Angebot ab.
Aus dem abgeschalteten Atomkraftwerk Krümmel befinden sich seit dem 5. Oktober 2017 alle bestrahlten Brennelemente im Standort-Zwischenlager. Eine wesentliche Voraussetzung für den AKW-Rückbau sei damit jetzt gegeben, so der Branchendienst IWR. Es seien knapp 1.000 Brennelemente aus dem Lagerbecken in das eigens gebaute Zwischenlager gebracht worden:
• IWR
Auch die SHZ berichtet zum Thema. Das nun in Betrieb genommene Zwischenlager sei für 40 Jahre genehmigt worden. Betreiber Vattenfall rechne damit, das das Werk frühestens im Jahr 2019 vollständig frei von Kernbrennstoffen sein werde, da sich noch zwölf unbestrahlte Brennelemente sowie sogenannte Sonderbrennstäbe im KKW Krümmel befänden:
• SHZ
Ein „Endlager durch die Hintertür“ in Krümmel befürchtet die Landeszeitung ob der ungeklärten Endlagerfrage. Die befristet genehmigten Zwischenlager könnten durch neue Verlängerungen der Betriebsgenehmigungen faktisch zu Endlagern werden, so das Blatt:
Der Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND) legte eine Studie vor, nach der das Endlager für radioaktiven Abfall aus Kernkraftwerken, dessen Suche jüngst gestartet wurde, in jedem Fall zu spät kommen wird. Laut eines Berichts des SWR liefen die Genehmigungen für zahlreiche Zwischenlager deutlich früher aus, es fehle an Erfahrungen, was im Differenzzeitraum mit solchen Zwischenlagern geschehen kann:
• SWR
Über den Rückbau des KKW Unterweser in Kleinensiel soll die dort ansässige Bevölkerung im Zuge eines Bürgerdialogs informiert werden. dies sei als vom niedersächsischen Umweltministerium geförderter Bürgerdialog „eine erweiterte Öffentlichkeitsbeteiligung, jedoch keine Fortsetzung des derzeit laufenden Genehmigungsverfahren, zitiert die NWZ den zuständigen Dezernatsleiter des Landkreises Wesermarsch, der die Dialogveranstaltung veranstaltet:
Ausführlicher berichtet der Weser Kurier, der sich u.a. mit dem personellen Aufwand des kommenden Rückbaus beschäftigt und Sprecher des Werks zu Wort kommen lässt:
Auch beim Rückbau des KKW Neckarwestheim setzt der Betreiber auf Dialog mit der Bevölkerung und veranstaltet einen weiteren Informationstag. Die Schaffung der für den Rückbau erforderlichen Infrastruktur komme in Neckarwestheim gut voran, teilt der Kraftwerksbetreiber mit. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Reststoffbearbeitungszentrums und Standort-Abfalllagers sind für 2018 geplant:
• SWP
Der Rückbau von Kernkraftwerken ist ein Markt, der international Wachstum verspricht und Nachfrage nach geeigneten Spezialisten schafft. Als Teil der „Technologie-Initiative Vorpommern“ werden dort aktuell Partnerschaften kleiner, spezialisierter Firmen gefördert, die sich im Wettstreit mit Großanbietern von Rückbaulösungen behaupten sollen, wie die Ostsee-Zeitung meldet: