Presseschau vom 19.08.2016

Herzlich Willkommen zur aktuellen Ausgabe der Presseschau. Inhaltlich sind die Berichte weit gefächert – von einem Interview mit dem GNS-Geschäftsführer über Reportagen zu Gorleben und Zwetendorf, bis hin zur Diskussion über die Suche nach Deponien für den anfallenden Bauschutt sowie einen Artikel zum Handelsabkommen TTIP:

Ein Defekt der untersten Meldekategorie wurde aus dem Kernkraftwerk Brunsbüttel fristgerecht gemeldet: Ein Fernschaltventil der Feuerlöschanlage funktionierte nicht ordnungsgemäß. Das Ventil wurde ausgetauscht und die Panne damit behoben, es habe keine Gefahr bestanden, berichtet die SHZ:

SHZ

Auf die Unterstützung des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Torsten Albig kann laut der WELT Umweltminister Dr. Robert Habeck mit seinem Kurs bei der Suche nach Deponien für nicht-radioaktiven Müll aus dem Rückbau der hiesigen Kernkraftwerke bauen. Albig bezeichnete Habecks auf Transparenz und Dialog setzenden Politikstil als „richtig und wirklich alternativlos“. Habeck wolle die Bürger in die Lage versetzen zu verstehen, warum er am Ende als Staat bestimmte Entscheidungen treffe und dazu die Meinung der Menschen einhole:

DIE WELT

Bis spätestens zum April 2017 will der Betreiber Vattenfall sein Gasturbinenkraftwerk in Brunsbüttel stilllegen. Dessen vier ölbefeuerte Turbinen dienten u.a. auch zur Unterstützung der Notstromversorgung im unmittelbar benachbarten Kernkraftwerk Brunsbüttel. Bizz Energy berichtet:

BIZZ ENERGY

Am Beispiel des Energiekonzerns Eon, dessen Bilanz für das erste Halbjahr 2016 alarmierend ausfiel, schildert die Berliner Zeitung die aktuelle Lage der Energiekonzerne in Deutschland und die gravierenden Auswirkungen, die die Energiewende auf das Geschäft der traditionellen Energiegewinnung aus Kohle, Gas und Kernkraft nach sich zieht. Auch für die anderen Konzerne seien schlechte Zahlen zu erwarten, so das Blatt:

BERLINER ZEITUNG

Im Zusammenhang mit den Diskussionen um das Handelsabkommen TTIP wird die dort vorgesehene Schiedsgerichtsbarkeit besonders häufig kritisiert. Dabei seien entsprechende Verfahren bereits Realität, wie n-tv unter Berufung auf die Neue Osnabrücker Zeitung erläutert. Das Verfahren des schwedischen Unternehmens Vattenfall gegen die Bundesregierung wegen des Atomausstiegs sei ein Beispiel. Kritik kommt u.a. von den Grünen:

N-TV

Wesentlich teurer als geplant werde der Rückbau des KKW Rheinsberg in Brandenburg, meldet der RBB. Der höhere Betriebsaufwand für das Zwischenlager, höhere Sicherheitsanforderungen wie auch eine Neuausrichtung der Rückbaustrategie seien wesentliche Gründe für die Kostensteigerung. Besonders die gegenüber der Ursprungsplanung beabsichtigte Beschleunigung des Rückbaus sei kostenrelevant:

RBB ONLINE

Mit weiteren Castor-Transporten in Deutschland rechnet Hannes Winner, Vorsitzender der Geschäftsführung des Essener Unternehmens GNS, das die Castor-Behälter produziert. Im Interview mit der Zeitung Der Westen spricht sich der Manager u.a. für ein Endlager im niedersächsischen Gorleben aus:

DER WESTEN

Mit der Endlagersuche beschäftigt sich auch Deutschlandradio Kultur und fragt, ob eine Entscheidung doch wieder für Gorleben fallen könne. Die ausführliche Reportage lässt dazu Kommissionsmitglieder, aber auch Geologen und Bergleute aus Gorleben zu Wort kommen:

DEUTSCHLANDRADIO KULTUR

Das Kernkraftwerk im österreichischen Zwentendorf, ursprünglich gebaut für die dortige Stromversorgung, ging aufgrund des Ergebnisses einer Volksabstimmung im Jahre 1978 nie ans Netz. Seither ist es ein Denkmal der Kernkraft und ein beliebtes Reiseziel, wie Deutschlandradio protokolliert. Führungen seien kostenfrei. Geld werde in dem Werk dennoch verdient: Mit der Schulung von Personal zum Rückbau von Kernkraftwerken.

DEUTSCHLANDRADIO KULTUR