Presseschau vom 19.01.2018

Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe der Presseschau. Die Medien befassten sich unter anderem mit dem Rückbau in Biblis, dem startenden Bürgerdialog in Harburg zum Abbau des Kernkraftwerks Krümmel und mit der Situation der Mitarbeiter der vom Rückbau betroffenen Werke, die faktisch ihre eigenen Arbeitsplätze abbauen. Auch ist ein informativer Artikel dabei, der einen Rundgang durch das Kernkraftwerk Isar 1 unternimmt und untersucht, warum der Rückbau so viele Kosten mit sich bringe.

 

In den Startlöchern steht jetzt der Bürgerdialog zum Abbau des Kernkraftwerks Krümmel auch im Landkreis Harburg. Dies teilte laut der Kreiszeitung Wochenblatt die Gruppe Grüne/Linke im Kreistag mit. Deren Antrag auf Fördermittel zur Durchführung eines solchen Dialogs war im vergangenen Jahr vom Kreistag zugestimmt worden. In den kommenden Wochen fände die Auftaktveranstaltung statt, zu der der Landkreis Lüneburg eingeladen hat und die einer ersten Sondierung der möglichen Themen dienen soll. Die Kreise Lüneburg und Harburg hatten sich in dieser Sache zusammengeschlossen, da es sich um eine beide Regionen übergreifende Thematik handele:

KREISZEITUNG WOCHENBLATT

Ein Arbeitskampf drohe laut Bergedorfer Zeitung in den Kernkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel. Die dort beschäftigten 240 Wachleute sorgen mit Patrouillen, Beobachtungen der Sicherheitsmonitore und weiteren Maßnahmen für den Schutz der Werke u.a. vor Terroranschlägen. Jetzt drohe eine Tarifauseinandersetzung. Hintergrund ist der bevorstehende Rückbau und die Diskussion um einen Sozialtarifvertrag. Weil nach dem Kraftwerksabriss weniger Sicherheitsleute benötigt werden, setzen sich die Gewerkschafter schon seit sechs Jahren für eine solche Regelung ein. Sie sollte zunächst auf Bundes-, später auf Landesebene und nun in den Kraftwerksstandorten gefunden werden (Bezahlinhalt):

BERGEDORFER ZEITUNG

Fortschritt in Biblis: Der dortige Rückbau schreite zügig voran, berichtet Echo Online. Ein besonderes Thema dort sei der Stromverbrauch, der zur Versorgung des abgeschalteten Kraftwerks und der Rückbaumaßnahmen anfalle. Da man selber keinen Strom mehr produziere, müsse dieser teuer und zu Marktpreisen eingekauft werden. Insofern achte man besonders auf den Verbrauch, der jährlich in einem Umfang anfalle, der dem Verbrauch einer mittelgroßen Stadt entspräche:

ECHO ONLINE

Einen Zwischenfall meldet die NWZ online aus dem KKW Emsland. An Entwässerungsventilen seien beschädigte Teilen entdeckt worden, so das Umweltministerium in Hannover. Der Schaden sei laut der Zeitung schnell behoben werden, eine Gefahr habe nicht bestanden. Das AKW Emsland ging 1988 ans Stromnetz, Mehrheitsbetreiber ist der Energiekonzern RWE. Das Kraftwerk darf noch bis 2022 Strom produzieren:

NWZ ONLINE

Das Handelsblatt schildert am Beispiel des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld ausführlich die Sicht der vom Rückbau der Werke betroffenen Mitarbeiter, die faktisch ihre eigenen Arbeitsplätze abbauen. Dies sei nicht nur ein logistischer und finanzieller Kraftakt, sondern für die Betroffenen auch ein emotionaler Aspekt (Bezahlinhalt):

HANDELSBLATT

Die Mittelbayerische unternimmt einen Rundgang durch das stillgelegte Kernkraftwerk Isar 1 und vermittelt, warum der Rückbau eines KKW immense Kosten aufwirft. Der ausführliche und sehr informative Beitrag bietet auch ein Video zum Rückbau des Werkes und eine Chronologie des Atomgesetzes:

MITTELBAYRISCHE

Mit einem aktualisierten Artikel informiert die Stimme Heilbronn über die Planungen zum Rückbau des KKW Neckarwestheim und dessen Reaktoren GKN I und GKN II. Auch dort formiere sich Widerstand gegen die Lagerung des freigemessenen Bauschutts:

STIMME.DE

Bedeutender Fortschritt bei der Planung eines Terminals für Flüssigerdgas (LNG) in Brunsbüttel: Der holländische Gasunie LNG Holding sei laut SHZ derzeit dabei, gemeinsam mit dem Hamburger Mineralöl-Logistiker Oiltanking sowie der auf Tank-Betrieb spezialisierten holländischen Vopak LNG Holding, ein Joint-Venture zu gründen. Ziel der German LNG Terminal GmbH sei der Betrieb eines LNG-Terminals in Norddeutschland. Das Projekt ist besonders bedeutend für die Zukunft des Energiestandorts Brunsbüttel:

NORDDEUTSCHE RUNDSCHAU