Presseschau vom 13.09.2019

Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe der Presseschau. In dieser Woche finden Sie u.a. Beiträge zum KKW Brunsbüttel, den kommenden Deponiestandorten in Schleswig-Holstein, dem Status des Rückbaus weitere deutscher Kernkraftwerke und einen Blick in die Schweiz.

 

Im Kernkraftwerk Brunsbüttel hat es erneut Probleme mit einer Brandschutzklappe gegeben. In der vergangenen Woche sei bei einer Prüfung festgestellt worden, dass im unabhängigen Notstandssystem des Kraftwerks eine Klappe versagt habe, teilte das Energieministerium in Kiel mit. Diese konnte demnach nicht über den zugehörigen Brandmelder geschlossen werden. Im Falle eines Brandes hätte sich damit Rauch ausbreiten können. Der Vorgang wurde der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde fristgerecht als Meldepflichtiges Ereignis der Kategorie „N“ (Normalmeldung) angezeigt. Das Ereignis liegt unterhalb der sieben Stufen der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen in Kraftwerken („INES 0“). Die Atomaufsicht habe nunmehr eingehende Untersuchungen und eine systematische Aufarbeitung der Abweichungen veranlasst. RTL Online berichtet:

• RTL

Bis zu 50.000 Tonnen Schutt werden beim beim Abriss der drei Kernkraftwerke in Schleswig-Holstein in den kommenden zehn bis zwanzig Jahren anfallen. Für die Lagerung des Materials zieht das Land jetzt vier Deponiestandorte in Betracht. Das teilte Energieminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) in Kiel mit. Beim Rückbau von Kernkraftwerken fällt neben normalem Abfall auch minimal kontaminiertes Material an. Das sind unter anderem Mineralwolle, Bauschutt und Isolierungen. Ende 2021 geht das letzte Kraftwerk im Land vom Netz. Der Schutt ist kein „Atommüll“, treibe aber Emotionen und Widerstand an. Der NDR berichtet ausführlich über die Diskussionen nach der Standortentscheidung, u.a. mit einem Videobeitrag:

• NDR

Bei der anstehenden Deponierung von AKW-Abfällen in Schleswig-Holstein zeichne sich nach der Entscheidung über Deponiestandorte laut Kieler Nachrichten eine Lösung ab. Die Deponie Wiershop bei Geesthacht sei unter bestimmten Bedingungen bereit, schwach strahlendes Material aus dem Rückbau des AKWs Krümmel aufzunehmen. Positive Signale kämen auch aus Lübeck, so das Blatt (Bezahlinhalt):

• KIELER NACHRICHTEN

Von der Demontage des Sicherheitsbehälters über den Abbau der Turbinen im Maschinenhaus bis hin zur Zerlegung der Einbauten des Reaktordruckbehälters läuft der  Rückbau von Block 1 in Philippsburg bereits auf Hochtouren. Betreiber EnBW gibt nun Einblicke vor Ort im Rahmen eines Infotages zum Rückbau. Diesmal werfe außerdem  die spätestens Ende 2019 bevorstehende Abschaltung von Block 2 ihren Schatten voraus. An die Abschaltung soll sich der Rückbau auch in dieser Anlage möglichst nahtlos anschließen. Das Wochenblatt Reporter berichtet aus Philippsburg:

• WOCHENBLATT-REPORTER

Die Anti-Atom-Organisation „Ausgestrahlt“ erhebt laut eines Berichts der Heilbronner Stimme schwere Vorwürfe gegen das Landesumweltministerium und den Betreiber EnBW. Mit den Angaben zu den Heizrohrschäden in den sicherheitsrelevanten Dampferzeugern von GKN II des KKW Neckarwesthein werde die Öffentlichkeit in die Irre geführt. Das Problem der Korrosionsschäden werde größer, nicht kleiner. Nachdem bereits im vergangenen Jahr 100 Heizrohre mit Korrosionsschäden entdeckt worden seien, kämen bei der aktuellen Revision weitere 191 Rohre dazu. Diese Rohre dienen als Wärmetauscher, in ihnen fließt unter hohem Druck radioaktives Reaktorwasser. Würde eine solche Leitung abreißen, käme es unter umständen einem Störfall. Atomaufsicht und Betreiber weisen die Kritik deutlich zurück. Die SPD-Landtagsfraktion wolle nun beim Ministerium nachhaken, so das Blatt:

• STIMME.DE

Das Portal Wissen.de beschäftigt sich ausgiebig mit Planung, Verfahren und Umsetzung des Rückbaus von Kernkraftwerken. Neben informativen Schaubildern bietet der Beitrag auch Videoinhalte und insgesamt einen sehr informativen Gesamtüberblick über das Projekt Rückbau:

• WISSEN.DE

Am 20. Dezember 2019 um 12.30 Uhr wird das KKW Mühleberg vor den Toren des schweizerischen Bern abgeschaltet. Doch damit beginne eigentlich erst die grosse Arbeit, so das Liechtensteiner Vaterland. Erstmals in der Schweiz werde ein Kernkraftwerk zurückgebaut. Der Rückbau dauere rund 15 Jahre. Betreiber BKW wolle die Stilllegung des 47-jährigen Kernkraftwerks hauptsächlich mit eigenen Mitarbeitenden durchführen, wie der Konzern in einer Medienmitteilung schreibt. Sie verfügten über umfassende Anlagen- und Fachkenntnisse. Der erste Rückbau eines KKW in der Schweiz sei für die BKW nicht nur „das grösste Projekt, sondern auch ein Symbol für die Transformation des Unternehmens“, so das Blatt:

• LIECHTENSTEINER VATERLAND