Herzlich willkommen zur aktuellen Presseschau. Diese Woche ist die Auswahl thematisch vielfältig und bietet u.a. auch unmittelbaren norddeutschen Lokalbezug mit Beiträgen zu den KKW in Lingen, Grohnde und Brokdorf und den dortigen Aktivitäten zum Rückbau der Werke. Ein Blick ins Ausland fehlt dennoch nicht, diesmal in die Schweiz und nach Kasachstan. Wir wünschen Ihnen interessante Lektüre und natürlich frohe Ostertage!
Aus dem stillgelegten Kernkraftwerk Grohnde berichtet die BILD mit einem Feature. Der Beitrag beschäftigt sich mit dem anstehenden Rückbau des Werks und der Frage, ob eine theoretische Entscheidung für eine Wiederinbetriebnahme des KKW überhaupt umsetzbar wäre. Das Blatt verneint dies in Hinblick auf die bereits getroffenenen Vorbereitungen und die Genehmigungslage. Der Beitrag dokumentiert den Besuch im KKW Grohnde mit zahlreichen Fotos:
• BILD (Bezahlinhalt)
Das Kernkraftwerk in Lingen wird Ende 2022 abgeschaltet. Die Pläne für den Rückbau werden laut eines Beitrags des NDR nun konkreter. Auf dem Kraftwerkgelände solle ein Gebäude entstehen, in dem radioaktive Abfälle für den Weitertransport verpackt werden. Wie bei dem Rückbau des Kernkraftwerks sensible Sicherheitsthemen wie Strahlenschutz gehandhabt würden, sei in Unterlagen beschrieben, die ab kommender Woche in Rathäusern der umliegenden Gebietskörperschaften öffentlich ausgelegt würden:
• NDR
Das „Aktionsbündnis für den verantwortungsvollen AKW-Rückbau Cuxhaven“ hat laut NDR in einem offenen Brief an Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) das Einleiten von borhaltigem Abwasser aus dem Kernkraftwerk Brokdorf (Kreis Steinburg) in die Elbe kritisiert. Sie fordern, dass bei der Einleitung eine Filtertechnik angewendet werden soll. Der KKW-Betreiber PreussenElektra beantragte nach eigenen Angaben im November 2020 die Einleitung borhaltiger Abwässer beim Landkreis Steinburg. Der Kreis habe diesen Antrag im Dezember vergangenen Jahres genehmigt. PreussenElektra sieht beim Einleiten von 0,5mg Bor pro Liter in die Elbe kein Problem für die Umwelt. Das bestätigen auch ein Gutachten und das Umweltministerium. Laut Ministerium wird das Abwasser so eingeleitet, dass die natürliche Borkonzentration in der Elbe nicht überschritten werde:
• NDR
Uwe Jorden, langjähriger Chef im jetzt stillgelegten Kernkraftwerk Brokdorf, geht nach 17 Jahren als Kraftwerksleiter in den Ruhestand, berichtet die shz. Die Leitung des Kernkraftwerks Brokdorf übernehme nun Tammo Kammrath, der bereits seit 2016 die stellvertretende Kraftwerksleitung innehat. Sein Studium der Schiffsbetriebstechnik an der Hochschule für Seefahrt in Warnemünde schloss Kammrath als Ingenieur ab. 1993 kam er ins Kernkraftwerk Stade. Er absolvierte dort eine Schichtleiter-Ausbildung und war drei Jahre lang in dieser Position tätig:
• SHZ (Bezahlinhalt)
Eine Verlängerung der Laufzeit des Kernkraftwerks Isar 2 sei für den Betreiber Eon keine Option, so der BR in einem Bericht. Der Chef des Energiekonzerns habe einer Forderung der bayerischen Staatsregierung eine Absage erteilt, Kernkraft habe in Deutschland keine Zukunft. Der Konzern mit Sitz in Essen wolle den Reaktor bei Landshut termingerecht abschalten. Auch wenn es technisch möglich wäre, Isar 2 bei Landshut über das Jahresende hinaus zu betreiben, akzeptiere Eon bereitwillig die Entscheidung der Bundesregierung, auf diese Laufzeitverlängerung zu verzichten:
• BR
Das europäische Medium zu Zentralasien Novastan beschäftigt sich mit den Plänen Kasachstans zur Errichtung eines neuen KKW und veröffentlicht einen entsprechenden Artikel von Living Asia in deutscher Übersetzung. Ende Dezember 2021 wurde bekannt gegeben, dass Kasachstans Behörden entschieden haben, wo das geplante Kernkraftwerk gebaut werden solle. Die Wahl fiel auf die Siedlung Úlken am Ufer des Balqash-Sees. Viele offene Fragen bleiben aber bestehen, so der Beitrag. Das Thema der Wasserversorgung des Werks steht dabei im Fokus, da das zur Verfügung stehende Volumen rückläufig sein:
• NOVASTAN
Als Folgerung aus dem Unfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima findet rund um das schweizerische Kernkraftwerk Leibstadt eine Sonderübung statt. Die Einsatzkräfte des Bundes und des Kernkraftwerks trainieren dabei den Lufttransport von Notfallmaterial. Dabei werden verschiedene Lasten vom Lager in Reitnau mit Armee-Lastwagen und Helikoptern zum Kernkraftwerk transportiert, so das lokale Nachrichtenportal Argovia Today:
Dynamik am Energiestandort Brunsbüttel: Mit mehreren Maßnahmen will Schleswig-Holstein den Bau des Flüssiggas-Terminals in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) beschleunigen, so Ministerpräsident Daniel Günther zum NDR. Wenn es nach dem Willen der Landesregierung gehe, solle der Landtag noch im April eine Änderungen am Landeswassergesetz beschließen. Es ginge insbesondere darum, dass in Häfen, die überwiegend der Energieversorgung oder dem Klimaschutz dienen, bereits vor der Planfeststellungsentscheidung erste Baumaßnahmen eingeleitet werden könnten. Zudem sollen Erforderlichkeit und Bedarf für LNG-Terminals gesetzlich festgelegt werden. Das vereinfache die Entscheidung der Fachbehörden deutlich und erhöhe die Rechtssicherheit, teilte die Landesregierung mit. So könne mit dem Bau auch dann schon begonnen werden, wenn noch Anfechtungsklagen vor Gericht entschieden werden müssten:
• NDR