Presseschau vom 13.01.2017

Wir melden uns zurück und heißen Sie herzlich Willkommen zur ersten Ausgabe der Presseschau in 2017. Die Nachrichtenlage ist erwartungsgemäß noch dünn; über die Feiertage und auch zu Beginn des Jahres steht die Energiepolitik noch nicht wieder im Fokus der Medien. Die Auswahl enthält dennoch relevante Veröffentlichungen, z.B. zur Bürgerbeteiligung zum Zwischenlager in Brunsbüttel oder über die Auswertung eines Gutachtens zum Status der Energiewende in Deutschland:

In Brunsbüttel, aber auch in Salzgitter beim Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit, in Berlin und im Internet sind ab sofort die Antragsunterlagen für das am Kernkraftwerk Brunsbüttel geplante Zwischenlager einsehbar, wie die Kieler Nachrichten melden. Bis zum 10. März können Bürger sich informieren und Einwendungen erheben, die dann nach Sichtung im Rahmen eines Erörterungstermins öffentlich diskutiert werden können:

KIELER NACHRICHTEN ONLINE

Zu Jahresbeginn berichtete der NDR aus Brunsbüttel: Es sei ein „langer Weg zum Abriss“, so der Sender, bei dem nicht nur das geplante Zwischenlager einen wesentlichen Zeitfaktor darstelle, sondern auch die noch aus dem Kraftwerksinnern zu bergenden Fässer mit Müll. Der Beitrag weist auch au die aktuelle Genehmigungssituation hin und prognostiziert die Erteilung einer Abrissgenehmigung für Ende 2017 bis Anfang 2018:

NDR

Aus Krümmel berichtet die Lüneburger Landeszeitung. Um die Bürger der umliegenden Gemeinden auch südlich der Elbe über den geplanten Rückbau zu informieren, wolle der Landkreis Lüneburg beim niedersächsischen Umweltministerium Mittel beantragen, um Informationsmaterial zu produzieren und entsprechende Veranstaltungen durchzuführen. Bei einem früheren Antrag sei es zu Verfristungen gekommen, u.a. wegen eines erst spät angesetzten Scoping-Termins, so das Blatt:

LANDESZEITUNG

Weiter gering ist das Interesse am Rückbau des Forschungsreaktors in Geesthacht. Lediglich drei Bürger hätten während der bisherigen 5-wöchigen Auslegefrist der Akten zum Rückbau Einsicht im Geesthachter Rathaus genommen, so die Bergedorfer Zeitung:

BERGEDORFER ZEITUNG

Tauziehen um die Stilllegung des französischen Kernkraftwerks Fessenheim, unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegen: Dort hat sich jetzt der zentrale Betriebsrat des Betreibers Electricité de France einstimmig gegen die Abschaltung des Werks ausgesprochen. Das Versprechen des französischen Präsidenten François Hollande, die Abschaltung schnellstmöglich umzusetzen, ließe sich jetzt laut Badischer Zeitung kaum noch halten:

BADISCHE ZEITUNG

Eine aktuelle Bestandsaufnahme der Energiewende unternimmt die Wirtschaftswoche unter Bezug auf ein Gutachten einer Berliner Denkfabrik für 2016. Demnach werde die Stromerzeugung in Deutschland zwar klimafreundlicher. Börsenstrom, Erdgas und Heizöl würden zwar billiger, die Haushalte müssten allerdings für Strom deutlich mehr Geld ausgeben. Grund seien steigende Abgaben und Umlagen. Gas sei der „Gewinner“ im Energiemix und habe fast den Anteil der Kernkraft an der Energiegewinnung (13,1%) erreicht:

WIWO

Auch das Branchenportal Solarify beschäftigt sich mit dem Gutachten und fasst dessen Ergebnisse in 10 Punkten zusammen. Für 20178 erwarte man erneut einen leichten Rückgang des Anteils von Kohle und Kernenergie und prognostiziert einen Rückgang der Kosten für erneuerbare Energieträger aufgrund erstmals bei Windkraft und Biomasse geplanter Auktionen:

SOLARIFY

Die weltweite Situation der Kernenergie ist Gegenstrand eines Kommentars der Publikation PV Magazine, die sich mit Photovoltaik beschäftigt. Der Gastautor argumentiert, nahezu weltweit können Kernkraftwerke ohne staatliche Zuschüsse kaum noch betrieben werden und schildert eingehender die Situation in Japan, wo sich ähnlich wie in Deutschland inzwischen eine Mehrheit für den Ausstieg aus der Kernkraft gebildet habe:

PV MAGAZINE