Presseschau vom 05.07.2023

Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe der Presseschau. Am Kernkraftwerk Fukushima Daiichi in Japan stehen letzte Inspektionen an, bevor verdünntes Kühlwasser ins Meer abgeleitet werden soll. Frankreich plant auf dem Gelände des elsässischen Kernkraftwerk Fessenheim eine Verwertungsanlage für schwachradioaktive Abfälle in Betrieb zu nehmen und in den Niederlanden zeichnet sich ein klares Bild ab, dass das Land doch nicht wie zwischenzeitlich gedacht einen Ausstieg aus der Kernkraft anstrebt. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre:

Hinweis auf Bezahlinhalte: Die Nutzung einzelner Beiträge könnte kostenpflichtig sein.

Auf der Deponie Niemark bei Lübeck messen neue Sensoren nun die Radioaktivität auf dem Gelände. Aktuell werden dort jedoch keine radioaktiven Abfälle gelagert, die Daten sollen vielmehr als Vergleichswert dienen, falls Bauschutt aus dem KKW Brunsbüttel dort untergebracht wird:

LÜBECKER NACHRICHTEN (Bezahlinhalt)

Internationale Nachrichten:
Japan: Zwölf Jahre nach der Nuklearkatastrophe am Kernkraftwerk Fukushima Daiichi stehen nun die letzten Inspektionen an, bevor große Mengen verdünnten Kühlwassers aus der Ruine des Kraftwerks ins Meer abgeleitet werden sollen. Das Wasser fällt zum einen durch die weiterhin laufende Kühlung der zerstörten Reaktoren, zum anderen durch täglich einsickerndes Regen- und Grundwasser an. Geplant ist die Verklappung von rund 1,3 Millionen Tonnen Wasser, welches aktuell in rund 1000 Tanks gelagert wird, in denen nun jedoch der Platz knapp wird. Das Wasser, das in den Pazifik geleitet werden soll, wird zuvor gefiltert und verdünnt; die Mengen an Tritium, die dennoch ins Meer gelangen, gelten als für Menschen unbedenklich:

NZZ

Frankreich: Nachdem das elsässische Kernkraftwerk Fessenheim 2020 stillgelegt worden war, gibt es nun Pläne, auf dem Gelände bis 2031 eine Verwertungsanlage für schwachradioaktive Abfälle in Betrieb zu nehmen. Die Rückbauarbeiten am KKW beginnen 2026, die Bauarbeiten an der Verwertungsanlage voraussichtlich etwas später. Davor ist jedoch noch ein mehrstufiges Verfahren zur Genehmigung nötig. Während das Projekt von Staatsseite unterstützt wird, gibt es seitens lokalen Umweltschützern Kritik am Vorhaben:

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

Schweiz: Das KKW Gösgen hat nach einer fünfwöchigen Jahresrevision die Genehmigung erhalten, wieder ans Netz zu gehen. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) hat die Revision, bei der Brennelemente ausgewechselt und Überprüfungen und Instandhaltungsarbeiten durchgeführt wurden, eng begleitet. Das Kernkraftwerk befindet sich im Kanton Solothurn und ist seit 1979 in Betrieb:

WATSON

Niederlande: Während es zwischenzeitlich so aussah, als würde auch die Niederlande langfristig einen Ausstieg aus der Kernkraft anstreben, zeichnet die aktuelle Energiepolitik ein klares Bild in die andere Richtung. Zum einen soll die Laufzeit des einzigen sich momentan in Betrieb befindenden Kernkraftwerks Borssele über das bisher angestrebte Jahr 2033 hinaus verlängert werden, zum anderen plant die Regierung den Bau zwei neuer Kraftwerke, ebenfalls in der Provinz Zeeland. Nach der Fertigstellung in oder nach dem Jahr 2035 sollen 9 bis 13 Prozent des niederländischen Strombedarfs durch Kernenergie gedeckt werden:

FAZ (Bezahlinhalt)