Presseschau vom 04.01.2023

Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe der Presseschau. Die Konsequenzen der Entscheidung, die drei letzten deutschen Kernkraftwerke bis April weiterzubetreiben werden in den Medien weiterhin thematisiert. Nachrichten gibt es außerdem zu einzelnen deutschen Kernkraftwerken sowie dem Durchbruch bei der Gewinnung von Energie aus kontrollierter Kernfusion. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.

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Aufgrund der geplanten Laufzeitverlängerung des KKW Neckarwestheim II wird sich der Rückbau des Kernkraftwerks deutlich nach hinten verschieben. Wahrscheinlich ist eine Verlängerung von mehreren Monaten, doch auch eine Verzögerung um über ein Jahr liegt im Bereich der Möglichkeiten:

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

Der DGB Griesheim fordert genauere Aufklärung über die leicht radioaktiven Abfälle aus dem KKW Biblis. Diese sollen auf der Deponie der nahegelegenen Gemeinde Büttelborn entsorgt werden – eine Entscheidung, die auf viel Widerstand trifft:

ECHO ONLINE

Trotz der für das Frühjahr 2023 bereits geplanten Stilllegung des KKW Neckarwestheim II wurde Mitte Dezember vor dem Verwaltungsgerichtshof in Mannheim Klage gegen die Betriebserlaubnis des Kernkraftwerks eingelegt. Ziel der Kläger ist eine sofortige Stilllegung:

STUTTGARTER NACHRICHTEN

Das vom Energiekonzern EnBW betriebene Kernkraftwerk Neckarwestheim 2 wurde kurzzeitig vom Netz genommen. Der Kurzstillstand von wenigen Wochen ist notwendig, um die 193 Brennelemente so neu zusammenzusetzen, dass der Streckbetreib bis April möglich ist:

HANDELSBLATT

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt verlangt von der Koalition, auf die Abschaltung der drei bis April weiter am Netz bleibenden Kernkraftwerke zu verzichten. Als Grund nennt er die laut ihm noch nicht gewährleistete Versorgungssicherheit:

FRANKENPOST

Nachdem auch die drei verbleibenden Kernkraftwerke Deutschlands im April voraussichtlich vom Netz genommen werden, stellt sich die Frage, was mit den Bauwerken geschehen wird. Der Artikel zeigt eine Betrachtung der geschichtlichen und gesellschaftlichen Signifikanz dieser Bauten und der diesbezüglichen Entscheidung:

TAZ

Die Gemeinde Neckarwestheim ist lange Zeit von dem dort angesiedelten Kernkraftwerk geprägt worden Was der Ausstieg aus der Kernkraft und die Verlängerung der Laufzeit für den Ort bedeuten, lesen Sie hier:

BADISCHE ZEITUNG (Bezahlinhalt)

Das bayerische Startup Marvel Fusion plant, ab 2030 mit dem Bau erster Kernfusions-Reaktoren zu beginnen. Das Unternehmen ist eine von weltweit 30 privatwirtschaftlichen Firmen, die sich mit laser- und magnetbasierter Kernfusion befassen und ist die einzige in Deutschland:

BR

Die Länder Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern sprechen sich wegen Sicherheitsbedenken gegen den geplanten Bau eines polnischen Kernkraftwerks aus. Das KKW, das in der Woiwodschaft Pommern, etwa 250 km von der deutschen Grenzen, entstehen soll, wäre das erste Kernkraftwerk Polens:

TAGESSPIEGEL

Prognosen sagen voraus, dass der Rückbau der drei Schleswig Holsteiner Kernkraftwerke noch Jahrzehnte dauern wird. Bislang am weitesten vorangeschritten ist der Rückbau der beiden Vattenfall-Kernkraftwerke. Doch insbesondere die Entsorgung des leichtradioaktiven Bauschutts aus dem KKW Brunsbüttel wirft schon jetzt Schwierigkeiten auf – ein Problem, das mit dem Voranschreiten des Rückbaus der KKW Krümmel und Brokdorf nur noch größer werden wird:

KIELER NACHRICHTEN (Bezahlinhalt)

Aktuelle Stimmen:

EnBW-Vorstand Georg Stamatelopoulos schließt einen Weiterbetrieb der drei noch verbleibenden deutschen Kernkraftwerke aus. Die Hintergründe dieser Aussage und Prognosen für diesen und nächsten Winter werden im Interview weiter beleuchtet:

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG (Bezahlinhalt)

Internationaler Blick:

Japan: Nach der Katastrophe von Fukushima im Jahr 2011 laufen im dortigen Kernkraftwerk die Arbeiten an der Stilllegung und Dekontaminierung. Von besonderer Wichtigkeit ist hier das Thema Wasser, da dieses ab kommenden Jahr ins Meer geleitet werden soll. Wie die Reinigung funktioniert, die das Wasser so sauber zurücklässt, dass es keine Auswirkungen auf die lokale Fischerei hat, beschreibt der folgende Artikel:

EURONEWS

USA: Am 5. Dezember 2022 gelang es einem Forscherteam aus den USA erstmals, bei einer kontrollierten Kernfusion mithilfe von Lasern mehr Energie zu gewinnen, als hineingesteckt wurde. Da bei dieser Art der Energiegewinnung weder CO2 noch langlebiger radioaktiver Abfall anfallen, gilt dieser Erfolg als zukunftsweisender Durchbruch. Eine wirtschaftlich relevante Umsetzung kann allerdings noch auf sich warten lassen:

ZEIT

Polen: Die Kritik der vier deutschen Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern an der Entscheidung zum polnischen Atomeinstieg führt in Polen zu Unmut:

WELT (Bezahlinhalt)