Presseschau vom 03.11.2017

Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe der Presseschau. Thematisch sind die Veröffentlichungen bunt gemischt, es gibt Beiträge zu den Rückbauplänen der Kernkraftwerke in Grohnde und Unterweser, zum abnehmenden Bürgerinteresse gegen den Abtransport der Castoren aus dem KKW Neckarwestheim sowie zur Endlagersuche. Abgerundet wird die Auswahl durch ine herbe Kritik der WELT an der Energiewende nach Sturm „Herwart“.

Rückblick im historischen Kalenderblatt der Süddeutschen Zeitung: Am 1. November 2012 leitete der Betreiber des Kernkraftwerks Brunsbüttel Vattenfall das Verfahren zum Rückbau des Werkes ein:

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG 

Boyens Medien befassen sich mit der Informationsveranstaltung des Kernkraftwerks Brunsbüttel, auf der Betreiber Vattenfall über die Pläne zur Abfallentsorgung beim anstehenden Rückbau des Werks informierte. Dieser radioaktive Abfall mache drei Prozent des Gesamtvolumens aus, also etwa 9000 Tonnen, die zunächst verpackt, zwischengelagert und anschließend in ein Endlager abtransportiert werden sollen. Vor der Lagerung werden die Abfälle freigemessen (Bezahlinhalt):

BOYENS MEDIEN

Die Stilllegung des Kernkraftwerks Grohnde im Landkreis Hameln-Pyrmont ist für Ende 2021 geplant – bereits jetzt hat der Betreiber PreussenElektra begonnen, das entsprechende Genehmigungsverfahren für Stilllegung und Rückbau in die Wege zu leiten. Während Kritiker eine sofortige Abschaltung fordern, ist das niedersächsische Umweltministerium jetzt mit der Prüfung der Anträge betraut. Der NDR berichtet ausführlich mit diversen weiterführenden Links zur Historie des Werks:

NDR

Den weiteren Fahrplan zum Rückbau des Kernkraftwerks Unterweser (KKU) skizziert die NWZ online. Sobald die erwartete Genehmigung des niedersächsischen Umweltministeriums vorliege, begänne ein „Marathon von hochkomplexen Arbeiten“. Der Beitrag fasst die Teilbereiche des Rückbaus informativ zusammen, nennt Einzelheiten zu den noch im Werk verbleibenden Brennstäben, des Umfangs des zu entsorgenden Bauschutts und den zum Rückbau erforderlichen Mitarbeitern. Die Bevölkerung werde durch eine Reihe von Informationsveranstaltungen über den Fortschritt auf dem Laufenden gehalten:

NWZ ONLINE

Ebenfalls in der NWZ wird von der ersten der geplanten 6 Veranstaltungen zum Rückbau des KKU berichtet. Dort finden sich auch Themen und Termine zu kommenden Bürgerforen:

NWZ ONLINE

Plangemäß laufe der Abtransport der Castoren aus dem KKW Neckarwestheim, die per Schiff über den Neckar abtransportiert werden. Das Bürgerinteresse an der Verschiffung habe einerseits deutlich nachgelassen, wie sich an der geringeren Beteiligung an Informationsveranstaltungen zeige. Andererseits beständen weiterhin Befürchtungen bei Kritikern, die Transporte durchzuführen und ein Zwischenlager nicht unmittelbar am Werk zu errichten:

LUDWIGSBURGER KREISZEITUNG

Die Suche nach einem Endlager für radioaktive Abfälle aus den Kernkraftwerken wird von einem neunköpfigen Nationalen Begleitgremium (NBG) begleitet, in dem u.a. der Pforzheimer Physik-Professor Hendrik Lambrecht sitzt. Der Südkurier lässt ihn zu seiner Motivation für diese Aufgabe in einem Feature zu Wort kommen und betrachtet den Status der Endlagersuche, u.a. mit informativen Schaubildern:

SÜDKURIER

Auf Sparkurs bleibe der Betreiber der Kernkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel, Vattenfall, laut Hamburger Abendblatt. Trotz zufriedenstellender Ergebnisse sei mit Personalabbau in Deutschland zu rechnen, u.a. wegen des zu erwartenden Rückkaufs der Fernwärmeleitungen in Hamburg:

HAMBURGER ABENDBLATT

Den „Wahnsinn der Energiewende“ habe laut WELT der Sturm „Herwart“ am vergangenen Wochenende offenbart. Erstmals seit 5 Jahren seien wegen des starken Windes die Strompreise ins Negative abgerutscht, so das Blatt. Für die Verbraucher ergäben sich dadurch allerdings nicht etwa günstigere, sondern höhere Preise. Grund dafür sei die in solchen Fällen höhere EEG-Umlage, mit der der subventionierte und mit Abnahmegarantien abgesicherte Strompreis finanziert werde. Profitieren würden Abnehmer aus dem Ausland, die deutschen Strom günstig abnehmen und z.B. in Österreich zum Hochpumpen von Wasser in Speicherseen verwenden könnten:

WELT