Presseschau vom 02.09.2016

Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe der Presseschau. Die Berichterstattung ist auch diese Woche inhaltlich weit gefächert und setzt sich aus Meldungen und Berichten zu Rückbau, Energiewende und -politik aus dem In- und Ausland zusammen.

Zu einem Ereignis der unteren Meldekategorie kam es im KKW Brunsbüttel. Wie Vattenfall und die Atomaufsicht in Kiel bekannt gaben, löste ein Brandmelder die unbedeutende Panne aus. Es wurde regional und national berichtet:

FOCUS ONLINE

SHZ

Mit dem nach Ansicht des Blattes wenig harmonisierten Zusammenspiel von Windkraft und konventionellen Energieerzeugern beschäftigt sich Der Westen. Dort kommt auch der schleswig-holsteinische Umweltminister Dr. Robert Habeck zu Wort, der die Nutzung fossiler Energien und Kernkraft bei gleichzeitiger Verfügbarkeit von Windkraft bemängelt:

DER WESTEN

Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel sei sich sicher: In Gorleben werde es kein Endlager für Atommüll geben. Schon geologische Gründe sprächen gegen den Standort, da ein möglichst mächtiges und vollständiges Deckgebirge über dem Salzstock benötigt werde, so Wenzel weiter. Nach den von der Endlagerkommission festgelegten Kriterien für die Suche nach einem geeigneten Endlager komme Gorleben jedoch weiterhin in Betracht, weiß Focus Online:

FOCUS ONLINE

Auf die Stilllegung im Jahre 2022 bereitet sich das Kernkraftwerk Emsland in Lingen bereits jetzt vor. Von einer Podiumsdiskussion zu den jetzt in Vorbereitung befindlichen Anträgen berichten die Grafschafter Nachrichten:

GRAFSCHAFTER NACHRICHTEN

Lange setzte der Energie-Riese RWE ausschließlich auf Kohle und Kernkraft, so dass die Umstellung auf erneuerbare Energien den Konzern vor eine große Hürde stellte. Mit einem „geschickten Schachzug“ solle nun gegengesteuert werden, berichtet Business 24 aus der Schweiz. Die RWE-Ökostromtochter Innogy übernehme das Unternehmen der unterfränkischen Solar- und Batteriespezialisten Beletric Solar&Battery:

BUSINESS24

Mit Widersprüchlichkeiten bei der Einhaltung des Euratom-Vertrags während des beschlossenen Atomausstiegs befasst sich ein Artikel der Frankfurter Rundschau. Der Euratom-Vertrag gelte neben den längst ausgelaufenen Kohle- und Stahl-Abkommen als der eigentliche Gründungsvertrag der Union. Mit Dwight D. Eisenhowers Slogan „Atoms for peace“ war er ein Ausdruck der Kernenergie-Euphorie der 1950er Jahre. Die Merkel-Regierung wolle nicht am Vertrag rütteln, während England durch den Brexit und resultierenden Ausstieg aus dem Euratom-Vertrag bei der Finanzierung des neuen KKW Hinkley Point ins Straucheln geraten könnte:

FRANKFURTER RUNDSCHAU

Der Streit um die Veröffentlichung von Messdaten des schweizerischen KKW Leibstadt geht nun ans Bundesgericht. Greenpeace will Beschwerde einreichen, so dass das KKW die Daten der radioaktiven Abgaben für den Abluftkamin veröffentlichen muss. SFR hat die Einzelheiten:

SRF

Tschechiens Ausbaupläne für das KKW Dukovany stoßen auf harte Kritik aus Österreich. Geplant ist der Bau zweier neuer Reaktoren nahe der österreichischen Grenze. Das Land Niederösterreich bereite eine kritische Stellungnahme vor, so Umweltlandesrat Stephan Pernkopf. Mehr dazu auf noe.orf.at:

NOE.ORF

Die Energiewende sei ein nationaler Alleingang, der zu Spannungen mit den Nachbarländern und der Europäischen Kommission führe, so die WELT. Die Schwankungen bei der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien verärgere nicht nur Polen oder Österreich, deren Netz oftmals überlastet oder aber leer gesaugt werde. Nun sei der Streit um die Strompreis-Privilegien der Industrie beigelegt worden, berichtet das Blatt:

DIE WELT

Der Ausbau von Offshore-Windparks werde gedrosselt, während Stromleitungen trotz höherer Kosten und Zeitverzögerung als Erdkabel statt als Überlandleitungen verlegt werden. Doch Jan Dispens, Geschäftsführer des Clusters Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH-Cluster) sieht auch positive Aspekte: So wäre vor 20 Jahren niemand davon ausgegangen, dass der aktuelle Anteil von 33% an Strom aus erneuerbaren Energien überhaupt im Stromnetz aufnehmbar sei. Er plädiert weiter auf eine souveräne Fortführung der Energiewende, berichten die Mittelstand Nachrichten:

MITTELSTAND NACHRICHTEN