Presseschau vom 02.06.2017

Wir begrüßen Sie herzlich zu einer neuen Ausgabe der Presseschau. Thematisch beschäftigen sich die Veröffentlichungen unter anderem mit dem Stillstand in Brokdorf, mit einer Klage gegen die Rückbaugenehmigung für das Kernkraftwerk Biblis, mit der Zukunft des Energiestandorts Grundremmingen sowie mit lokalen Angelegenheiten wie einem meldepflichtigen Ereignis in Brunsbüttel.

Ein geringfügiger Defekt trat im Kernkraftwerk Brunsbüttel auf. An einer Sprühwasserlöschanlage konnte ein Fernschaltventil nicht aus der Warte ausgelöst, aber von Hand bedient werden. Das Ventil wurde ausgetauscht, der Vorgang lag unterhalb der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen in Kraftwerken. Boyens Medien schilderten den Sachverhalt ausführlich:

BOYENS MEDIEN

Weiter still steht das KKW Brokdorf. Dort war der Meiler im Februar vom Netz genommen worden, weil ein rätselhafter Rostbefall der Brennstäbe festgestellt wurde. Jetzt wurde ein Schadensbericht vom Betreiber vorgelegt, den das zuständige Ministerium prüfen werde. Eine Entscheidung über die eventuelle Wiederinbetriebnahme falle dann, ggf. käme laut Tagesspiegel auch ein dauerhaftes Betriebsverbot in Betracht:

TAGESSPIEGEL

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Hessen hat beim Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel Klage gegen die Rückbaugenehmigung für das Kernkraftwerk Biblis eingereicht. Die Umweltschützer kritisieren, dass beim Abriss große Mengen radioaktiven Abfallmaterials anfielen. Dem trat die hessische Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) entgegen. Es sei unverständlich, dass der BUND nun gegen diesen wichtigen Schritt für ein neues Kapitel in der Energiepolitik vorgehe. Der Rückbau erfolge unter sehr strengen Sicherheitsauflagen und Kontrollen. Die Bürstädter Zeitung protokolliert:

BÜRSTÄDTER ZEITUNG

Die Phosphatwerte im Stechlinsee steigen, aber anders als häufig vermutet sei das nahegelegene Kernkraftwerk Rheinsberg, stillgelegt seit 1990, nicht der Verursacher. Das Gegenteil sei der Fall, berichtet der Tagesspiegel. Der Kühlwasserkreislauf des KKW, der Wasser aus dem benachbarten Nehmitzsee entnahm und wieder zurückführte, hatte sogar einen positiven Effekt, da dadurch das Wasser alle 300 Tage ausgetauscht worden sei, zitiert das Blatt einen Forscher:

DER TAGESSPIEGEL

Diskussion über die zulässig genehmigte Leistung des KKW Grundremmingen. Laut der Fraktion der GRÜNEN im Landtag habe das Werk seine Leistung in den vergangenen Jahren mehrfach und deutlich überschritten. Der Betreiber und das zuständige Umweltministerium weisen die Vorwürfe zurück, das Werk sei immer im Rahmen der rechtlichen Vorgaben betrieben worden. Die Süddeutsche Zeitung fasst die Diskussion zusammen:

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

Mit der Zukunft des Energiestandorts Grundremmingen beschäftigt sich die WELT. Betreiber RWE will dort nach dem Auslaufen der Kernkraft in Deutschland einen Technologiewechsel vollziehen und ein neues Gaskraftwerk bauen. Ein solches Werk, für das Turbinen ähnlich denen aus dem Flugzeugbau zum Einsatz kommen könnten, sei zur Sicherung der Grundversorgung in Bayern geboten, so RWE:

WELT

Historische Abstimmung in der Schweiz: Bei einer Volksbefragung hat sich die Mehrheit der Wahlberechtigten gegen den Bau neuer Kernkraftwerke in der Schweiz ausgesprochen. Die bestehenden 5 KKWs in der Schweiz sind von der Entscheidung allerdings nicht betroffen, so der Südkurier:

SÜDKURIER

Dies bestätigt auch ein Beitrag des Südkuriers zum Schweizer KKW Leibstadt. Dieses werde plangemäß bis 2045 Strom produzieren:

SÜDKURIER