Presseschau vom 02.02.2018

Auch diesen Freitag begrüßen wir Sie recht herzlich zu einer neuen Ausgabe der Presseschau. Dieses Mal befassen sich viele Veröffentlichungen mit dem Thema Rückbau, dazu kommt ein „Extra“ zu Dr. Habeck.

13 defekte Brennstäbe aus dem Reaktorbetrieb sollen bis zum Sommer vom Kernkraftwerk Brunsbüttel in eine Forschungsanlage im schwedischen Studsvik südlich von Stockholm gebracht werden. Dort sollen die sogenannten Defektstäbe zunächst untersucht und dann vernichtet werden. Man gehe davon aus, das dies binnen von 4 Jahren erfolge. Wie das Energieministerium in Kiel als Atomaufsicht mitteilte, lägen jetzt alle erforderlichen Genehmigungen für den Transport der Brennstäbe vor, allerdings befristet bis Ende August. Über die Art und den Zeitpunkt des Transports sei noch nichts bekannt, der Umfang sei aber grundsätzlich weniger aufwändig als ein regulärer Castor-Transport, so der NDR in seinem ausführlichen Bericht:

NDR

Auch die Kieler Nachrichten berichten dazu. Es gehe um 13 einzelne Brennstäbe, die im Laufe der Betriebszeit seit den Siebzigerjahren wegen Schäden aus dem zugehörigen Brennelement entnommen wurden. Es handele sich dabei um unterschiedliche Fabrikate mit unterschiedlichen Arten von Defekten. Bis auf die 13 Defektstäbe befinde sich im Kraftwerk kein Kernbrennstoff mehr:

KIELER NACHRICHTEN

Der Meiler in Lubmin sollte die DDR autark von Stromimporten machen. Der Rückbau dauert inzwischen länger als der Betrieb. Im stillgelegten Werk sei der Rückbau jetzt in eine neue Phase getreten. In der seit mehr als 20 Jahre laufenden Demontage werden die ersten zwei von acht Reaktorblöcken teilabgerissen. Mit Sägen ausgestattete Kräne bearbeiten dabei die monolithischen und landschaftsprägenden Betonhüllen der Blöcke 7 und 8. Diese Blöcke des Kernkraftwerks waren seit 1979 errichtet, aber nie komplett ausgestattet worden und gingen auch nie in Betrieb, wie die Sprecherin des bundeseigenen Eigentümers EWN in einem Beitrag des Nordkurier sagte:

NORDKURIER

Mit der Sicherheit des Zwischenlagers am stillgelegten KKW Grafenrheinfeld beschäftigt sich der Bayerische Rundfunk. Eine aktuelle Studie beschäftige sich mit Fragen zur Sicherheit an Kernkraftwerken und Zwischenlagern und komme zu dem Schluss, dass diese nur unzureichend gegen potenzielle Terroranschläge geschützt seien. Dies zum Beispiel, wenn sie mit panzerbrechenden Waffen beschossen werden oder ein Flugzeug gezielt dort zum Absturz gebracht werde. Die Genehmigung für das Zwischenlager am KKW Grafenrheinfeld gelte unabhängig davon bis 2046:

BR

Der Rückbau des Kernkraftwerks Neckarwestheim im Kreis Heilbronn liegt nach Angaben des Betreibers EnBW voll im Zeitplan. Wie der SWR meldet, hätten im Februar 2017 die ersten Abbauarbeiten an Block I begonnen. Im so genannten Reaktordruckbehälter, dem Herzstück der Anlage, wurden bereits erste Bauteile zerlegt und abgebaut. Die Arbeiten würden dabei stetig überwacht. In diesem Jahr plane der Energieversorger, die restlichen Brennelemente aus Block I in Block II zu transportieren, so dass Block I „brennelementfrei“ werde. In Block II werden die Brennelemente in Castor-Behälter verpackt. Das dient zur Vorbereitung auf den Transport in das Zwischenlager:

SWR

Am Beispiel eines Auszubildenden im KKW Grundremmingen schildert die SWP die Chancen und Herausforderungen, die auch noch für geraume Zeit im Rückbau von Kernkraftwerken liegen. Der junge Mitarbeiter des Werks, der Aufhänger für den Beitrag ist, macht eine Lehre zum Industriemechaniker und sieht seine beruflichen Chancen während des Rückbaus des Werks sehr positiv:

SWP

Die Bundesdelegiertenkonferenz von Bündnis 90/Die Grünen hat Schleswig-Holsteins Umweltminister Dr. Robert Habeck, der auch der zuständigen Aufsichtsbehörde für den KKW-Rückbau vorsteht,  zu einem der beiden Parteivorsitzenden gewählt. Zusammen mit Annalena Baerbock bildet er nun die Doppelspitze der Grünen-Bundespartei. Die Wahl Habecks hatten die Delegierten durch ihre Entscheidung möglich gemacht, ihre Satzung so zu ändern, dass Habeck für eine Übergangszeit von acht Monaten gleichzeitig Minister und Parteivorsitzender sein darf. Bisher galt bei den Grünen die strikte Trennung von Amt und Mandat. Für Schleswig-Holstein beutete dies, dass in 8 Monaten ein Wechsel an der Spitze des Ministeriums erfolgen muss, so der NDR:

NDR

Die für die Aufsicht über den Rückbau der KKW Brunsbüttel und Krümmel relevante Nachfolgediskussion hat indes begonnen. Die WELT schildert die entsprechenden Diskussionen bei den schleswig-holsteinischen GRÜNEN und nennt erste Namen:

WELT

Als Abschluss ein Beitrag des Hamburger Abendblatts zum Thema Netzrückkauf (Bezahlinhalt):

HAMBURGER ABENDBLATT