Presseschau vom 01.02.2023

Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe der Presseschau. Das KKW Emsland wurde kurzzeitig vom Netz genommen, um eine Neuanordnung der Brennelemente zu ermöglichen. Außerdem erwartet Sie weiterhin eine mediale Thematisierung der Laufzeitverlängerung der drei verbleibenden KKW sowie internationale Nachrichten. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre:

Hinweis auf Bezahlinhalte: Die Nutzung einzelner Beiträge könnte kostenpflichtig sein.

Um den Weiterbetrieb des KKW Emsland bis April 2023 zu ermöglichen, ist eine Umgruppierung der Brennelemente nötig. Für diese Maßnahme wurde das Kraftwerk am 21.01. heruntergefahren. Voraussichtlich wird es wieder Anfang Februar ans Netz gehen:

NORDSEE-ZEITUNG

Am gleichen Tag, an dem das KKW Emsland vorrübergehend heruntergefahren wurde, demonstrierten in Lingen 115 Menschen gegen den geplanten Weiterbetrieb des Kernkraftwerks bis April:

NDR

Auf dem Gelände des bereits 1988 vom Netz genommenen KKW Mülheim-Kärlich in Rheinland-Pfalz sollen nun ein Hotel und eine Eventlocation mit Oldtimer-Dauerausstellung entstehen. Der Nachnutzung ehemaliger Kernkraftwerkgelände kommt seit geraumer Zeit großes Interesse zu:

RHEIN-ZEITUNG (Bezahlinhalt)

Wirtschaftsweise Veronika Grimm und die Stadtwerke plädieren für den Weiterbetreib der drei verbleibenden deutschen Kernkraftwerke, darunter das KKW Emsland. Als Grund wird in erster Linie die Gewährleistung der Versorgungssicherheit im Winter 2023/24 zitiert:

SHZ (Bezahlinhalt)

Am 26. Januar war der NDR im KKW Brunsbüttel zu Gast, um mit dem technischen Geschäftsführer der VENE, Dr. Ingo Neuhaus, über die in Bezug auf die Entsorgung der beim Rückbau anfallenden Abfälle existierenden Schwierigkeiten zu sprechen. Obgleich alle aus Kernkraftwerken stammenden Materialien vor der Entsorgung freigemessen werden müssen, findet sich keine Deponie, die bereit ist, die des KKW Brunsbüttel anzunehmen. Mehr darüber erfahren Sie im Schleswig-Holstein Magazin und im NDR-Hörfunk:

NDR (Fernsehbeitrag)

ARD (Kurzversion Fernsehbeitrag)

NDR (Hörfunk-Beitrag)

Aktuelle Stimmen:

Niedersachsens Energieminister Christian Meyer (Bündnis 90/Die Grünen) erläutert, warum er den Weiterbetrieb des KKW Emsland über den 15. April hinaus ablehnt:

NOZ (Bezahlinhalt)

Internationaler Blick:

Polen: Im Dorf Choczewo an der polnischen Ostseeküste soll Polens erstes Kernkraftwerk entstehen. Während Befürworter darin große wirtschaftliche Chancen für die Region und einen wichtigen Schritt in Richtung Dekarbonisierung sehen, fürchten Gegner die Auswirkungen des Baus auf die dortige Natur. Politisch gesehen schlagen sich diese Sorgen aktuell nicht nieder; alle relevanten Parteien befürworten den Einstieg in die Kernkraft:

TAGESSCHAU

Schweiz: Der sich seit dem 01.01.2023 im Amt befindende Bundesrat Albert Rösti (SVP) plant, klimafreundliche Energiegewinnung zu priorisieren. Während er hier besonders den Ausbau von Wasserkraft und Photovoltaik anstrebt, hält er momentan auch eine stärkere Förderung von Kernkraft für notwendig. Diese gewährleiste die Versorgungssicherheit in der Übergangsphase zu einer rein auf Erneuerbaren aufbauenden Energieversorgung:

NZZ

Frankreich: 16 der zwischenzeitlich abgeschalteten Reaktoren sind wieder am Netz. Diese früher als erwartet eingetretene Entwicklung führt nun auch zur Entspannung der Lage auf dem deutschen Markt. Im Sommer und Herbst waren es unter anderem die Ausfälle in den französischen Kernkraftwerken gewesen, die den Strompreis in die Höhe getrieben hatten. Komplette Entwarnung gibt es jedoch noch nicht: Es wird eine Weile dauern, bis die neuen Preise bei den Verbrauchern ankommen und auch die Überalterung der französischen KKW bereitet weiterhin Sorgen:

HAMBURGER ABENDBLATT