Methan Messungen in der Elbe vor Krümmel

Wissenschaftlerin des Alfred-Wegener-Instituts untersucht im Forschungsprojekt MOSES den Methanfluss in der Elbe

Wenn der Name Alfred-Wegener-Institut fällt, ist der erste Gedanke an große Eisberge und Eisschollen im Packeis der Arktis oder Antarktis. Es entstehen Bilder im Kopf, auf denen Forscher in dicken Jacken bei klirrender Kälte zu sehen sind, die sich über Eisfelder in der Nähe Ihrer Forschungsstation oder den großen blau-weißen Forschungsschiffen, wie der Polarstern, aufhalten.


Vorbereitung des Messequipments | Ablegen und Überfahrt mit der „Lina“ zur Schlitzwand in der Elbe | rechts: Zwischen zwei Pfeilern der Schlitzwand an einer Kette installierte Methan-Messsonde

Es gibt aber auch Forschungsprojekte, die in unseren Breiten, also auch im Bereich der Elbe und dem Kernkraftwerk Krümmel durchgeführt werden. „In unserem MOSES-Projekt (Modular Observation Solutions for Earth Systems) und dem Teilprojekt „Hydrologische Extreme“ untersuchen wir, welchen Einfluss Extrem-Wasserstände (Hochwasser oder Dürre) auf die Biogeochemie der Elbe und der deutschen Bucht haben. Dabei möchten wir eine Ereigniskette von der Quelle bis in die Nordsee verfolgen. Insbesondere Methan ist hier von Interesse, da es ein starkes Klimagas ist. Daher haben wir nun insgesamt 4 Messstationen aufgebaut, die in Magdeburg, Geesthacht, Cuxhaven und Helgoland kontinuierlich die Konzentration von gelöstem Mehtan aufzeichnen. Unterstützt wird dies von schiffsgebundenen Messungen entlang dem Mittellauf der Elbe und entlang der Tideelbe“, so Dr. Ingeborg Bussmann vom Alfred-Wegner-Institut, Abt. Ökologie der Küsten / Marine Geochemie aus Bremerhaven.

Als Standort für die Messungen bot sich der Uferbereich vor dem Kernkraftwerk Krümmel an. Als geeigneter Ort stellte sich schnell die Schlitzwand in der Nähe des Kühlwasser-Auslaufbauwerks heraus. Beim Ausbringen und bei der Installation der Messinstrumente konnte der Teilbereich Leittechnik des Kernkraftwerks Krümmel mit Thilo Prawatke und Karsten Wünsch die Forscher aus Bremerhaven unterstützen. Mit der „Lina“, dem gut gepflegten kraftwerkseigenen Festmacherboot von 1930, setzte das Team zur Schlitzwand über. Die Methanmesssonde wurde anschließend zwischen zwei Pfeilern der Schlitzwand im Strom der Elbe fixiert. Von der Sonde aus werden jetzt kontinuierlich die Messdaten aufgenommen und nach Bremerhaven zur Auswertung gesendet.

Weitere Informationen zu dem Forschungsprojekt MOSES finden Sie hier und hier.