Internationaler Erfahrungsaustausch zwischen Saporoshje und Krümmel

Krümmel, 25. Juli 2019: Mitarbeiter des KKW Saporoshje besuchen das Kernkraftwerk Krümmel zwecks Erfahrungsaustausch


Titel des Kraftwerksmagazins vom Standort Saporoshje

Vom 23. bis zum 25. Juli waren drei Kollegen der Fachbereiche „Qualitätssicherung“ und „Internationale Zusammenarbeit“ des ukrainischen Kernkraftwerks Saporoshje (6 Blöcke WWER1000/320) zu einem WANO-Benchmark-Erfahrungsaustausch im Kernkraftwerk Krümmel zu Besuch. Die WANO, als internationale Organisation der Kernkraftwerksmitarbeiter und -betreiber, hat sich die stetige Erhöhung der Sicherheit beim Betreiben von kommerziell genutzten kerntechnischen Anlagen zum Ziel gesetzt. Ein hierfür genutztes Mittel ist die Organisation des Erfahrungsaustauschs, zur Verbreitung fortschrittlicher Lösungen in Detailfragen, zwischen WANO-Mitgliedern.
Im Rahmen dieser die nationalen Grenzen überschreitenden Zusammenarbeit fand im KKK ein dreitägiger Workshop zum Thema „Ableitung von Anlagenteilen aus der Unternehmensstrategie und Sicherstellung der Zielerreichung durch Optimierung der Kraftwerksprozesse“ statt.
Den Fokus bestimmte hierbei die Frage, wie die konkreten, sich fast jährlich ändernden Anlagenteile auf die verschiedenen Organisationseinheiten im Kraftwerk heruntergebrochen werden und mit einem prozessualen Organisationsansatz sicherer und effizienter erreicht werden können. Inhaltlich ging es um die Beschreibung der KKW-typischen Abläufe in einem umfassenden Prozessmodell und die Möglichkeiten für die Einführung einer prozessorientierten Kraftwerksorganisation. Die sich daraus ableitenden Chancen für ein Risikomanagement zur Steuerung der Prozessrisiken sowie für die indikatorbasierte Wirksamkeitskontrolle von Maßnahmen zur Verbesserung der Prozessleistung waren ein weiteres Thema.
Durch Mitarbeiter der Fachbereiche „Produktion“  und „Qualitätssicherung und Managementsysteme“ wurden die bei uns im KKK etablierte Vorgehensweise, welche Überlegung zu eben diesem Vorgehen geführt haben und die Historie der Entwicklung dargestellt. Nach den drei arbeitsreichen, intensiven Tagen war die Resonanz auf die vielen praktischen Lösungsansätze und die für beide Seiten furchtbaren Gespräche äußerst positiv.

Die vermittelten Erfahrungen, Erkenntnisse und die daraus resultierende Systematik wollen die Kollegen des KKW Saporoshje u.a. auch nutzen, um ein Risikomanagementsystem für ihre Prozesse zu entwickeln. Damit werden gleichzeitig die Anforderungen der WANO-Guidelines umgesetzt, die ein Risikomanagementsystem als unverzichtbares Werkzeug für alle KKW fordert.