Presseschau vom 30.06.2017

Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe der Presseschau. Die Veröffentlichungen sind auch dieses mal weit gefächert, beginnend mit der Meldung zur Brennelementefreiheit in Brunsbüttel, über einen Rückblick auf das Jahr 2007 und die damaligen Störfälle, Berichte über diverse Rückbaustadien in verschiedenen Werken bis hin zu einem Beitrag zu den neuen Geschäftsfeldern deutscher Unternehmen dank Rückbau der KKW.

Im Kernkraftwerk Brunsbüttel befinden sich keine Brennelemente mehr, wie das Hamburger Abendblatt berichtet (Bezahlinhalt). Die letzten Elemente seien in einen Castor-Behälter verladen worden, der jetzt auf dem Standortzwischenlager auf dem Kraftwerksgelände abgestellt sei. Energieminister Dr. Robert Habeck lobte diese Entwicklung als „historischen Schritt“:

HAMBURGER ABENDBLATT

Den Blick zurück auf 2007 richtet die SVZ in einem Artikel über zwei nahezu zeitgleiche Störfälle in den Kernkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel vor 10 Jahren. In beiden Fällen war durch die Schnellabschaltung der Werke Gefahr für Mensch und Umwelt verhindert worden, auch wenn die Diskussion darüber lange kontrovers geführt wurde. Der Artikel schildert die damaligen Geschehnisse und fasst die wesentlichen Meinungen dazu zusammen:

SVZ

Die damaligen Störfälle bezeichnet der schleswig-holsteinische Energieminister Dr. Robert Habeck in den Lübecker Nachrichten als „Symbol für die Anfälligkeit“ der Kernkraft. Allerdings sei dadurch auch eine hilfreiche Sicherheitsdebatte entfacht worden:

LÜBECKER NACHRICHTEN

Erstmals wird in Deutschland ein Transport von Abfällen aus einer kerntechnischen Anlage auf dem Wasserweg durchgeführt. Das Kernkraftwerk Obrigheim in Baden-Württemberg war Ausgangspunkt des Transports von Containern mit verbrauchten Brennelementen durch ein Spezialschiff über den Neckar. Die Waiblinger Kreiszeitung berichtet von den umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen rund um den Transport, u.a. durch Luftüberwachung, aber auch kritische Stimmen zu dieser Art der Beförderung:

ZVW

Ausführlich nimmt sich auch das Handelsblatt des Themas an, dort findet sich auch einiges Bildmaterial zur Dokumentation des Transports:

HANDELSBLATT

Das österreichische Kernkraftwerk Zwetendorf ist nie in Betrieb genommen worden und wird seit seinem Bau u.a. für Schulungen, auch zum Rückbau von KKWs, und Besichtigungen genutzt. Aktuell, so der Branchendienst Heise, dient das Werk als Austragungsort für einen Wettbewerb: Beim Roboterwettbewerb „Enrich“ sollen im Werk versteckte winzige Stücke von radioaktivem Kobalt-60 von Bergungsrobotern gefunden und geborgen werden. Ziel des Wettbewerbs sei es, Technologie für Notfalleinsätze zu erproben:

HEISE ONLINE

Beim Rückbau des KKW Grafenrheinfeld, so das Portal Nordbayern, werde auf den Rückbau des Werks in Würgassen geschaut, das seit 1997 rückgebaut wurde und nun nur noch aus einer Hülle bestände. Der Beitrag richtet dabei den Blick auch auf die Auswirkungen auf die Stadt Beverungen, zu der Würgassen gehört. Mangels Einnahmen aus Gewerbesteuer durch das Werk seien die Finanzen angespannt, der Ort leide unter Bevölkerungsschwund und es werde in Betracht gezogen, auch nun leerstehende Wohngebäude der früheren Kraftwerksangestellten abzureissen:

NORDBAYERN

Vom Besuch des niedersächsischen Ministerpräsidenten Weil im Kernkraftwerk Stade berichtet die NWZ. Das Werk wird von einem 38-köpfigen Kernteam rückgebaut, das Lob des Ministerpräsidenten erntete, Weil bezeichnete Sie laut NWZ als „Pioniere des Rückbaus“. Der Betreiber PreussenElektra beabsichtige, das beim Rückbau erworbene Know-How auch für den Rückbau anderer Werke nutzbar zu machen:

NWZ ONLINE

Protest in Neckarwestheim: Gegen die Pläne, den beim Rückbau des dortigen KKW anfallenden Bauschutt auf Deponien des Landkreises Ludwigsburg zu lagern, stößt laut Bietigheimer Zeitung auf Widerstand. Betreiber EnBW betont dagegen das Verfahren der sicheren Messung eventueller Strahlung und die Pläne für die Wiederverwertung des zu ganz großen Teilen völlig unbelasteten Bauschutts:

BIETIGHEIMER ZEITUNG

Der Rückbau von Kernkraftwerken wird zum neuen Geschäftszweig deutscher Unternehmen. Wie das Magazin Focus berichtet, steigt der Stahlanlagenbauer HAB in Wusterhausen gezielt in diesen Markt ein und will zukünftig den Bau von Demontageeinheiten für kontaminierte Großkomponenten von Kernkraftwerken anbieten:

FOCUS